Jurica Pavičić (1965)
Studium der Literaturwissenschaft
vielfach ausgezeichneter Journalist und Filmkritiker, erfolgreicher Kolumnist, Autor von mehreren Romanen mit sozialkritischem Hintergrund
Prosa:
Ovce od gipsa, Roman 1997, dt.: Nachtbus nach Triest, 2001, von FACTS zum Krimi des Jahres gekürt, adaptiert für den Film Svjedoci (Zeugen) von Vinko Brešan, erhielt auf der Berlinale 2004 den Friedenspreis
Nedjeljni prijatelj (Der Sonntagsfreund) Thriller 2001
Minuta 88 (88. Minute) Fußballthriller 2002.
Crvenkapica (Rotkäppchen) Thriller 2006.
Patrola na cesti (Straßenpatrouille) Erzählungen 2008, dt. Vorabdruck des Auszugs Der Schlangentöter in den horen 229, 2008
italienische Ausgabe 2012 bei Salento Books
"Das, wo Pavičić zu den Besten gehört, ist die intelligente und subtile sozial-mental-kulturologische Beobachtung. Es gibt wenige Autoren in unserem Sprachraum, die so gekonnt die schicksalhafte Gleichartigkeit und die traumatischen Veränderungen der hiesigen subkontinentalen Gesellschaften beleuchten. " Teofil Pančić
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12.2.2019 | 19.30 Uhr | Neuer Salon
Auf der Berlinale 2004 wurde der Film »Die Zeugen« des Regisseurs Vinko Brešan mit dem Friedenspreis ausgezeichnet. Er basiert auf einem Roman des kroatischen Autors und Journalisten Jurica Pavičić, der auch das Drehbuch verfasste. Der Roman spielt in den 1990er Jahren, zur Zeit des Kriegs in Kroatien, und setzt sich kritisch mit den Auswüchsen des Nationalismus auseinander. Im Mittelpunkt steht eine Handvoll traumatisierter Kriegsheimkehrer, die einen serbischen Unternehmer ermorden und dessen Tochter, die Zeugin des Verbrechens wurde, kidnappen. »Die Zeugen«, veröffentlicht 1998, war Pavičićs erster Roman, der nun zur Berlinale 2019 in einer deutschsprachigen Neuauflage bei schruf & stipetic (Berlin) erscheint.
Alte Schmiede / Theater Odeon, Taborstraße10,
Jurica Pavčić, Gordana Benić, Alida Bremer, Andriana Škunca, Abbas Beydoun, Mathias Énard, Aslı Erdogan, Andreas Fischer, Mario Fortunato, Joumana Haddad, Lamya Kaddor, Jan Koneffke, Davide Longo, Eyal Megged, Perikles Monioudis, Boualem Sansal,Ibrahim Abd al-Magid, Ibrahim al-Koni, Zeruya Shalev, Kaouther Tabai, Ilija Trojanow, Erhan Altan, Hartmut Fähndrich, Christine Lötscher, Aladdin Sarhan, Robert Reinagl
JURICA PAVIČIĆ
Der Roman 88. Minute (2002) von Jurica Pavičić spielt im Spliter Fußballmilieu. Sport ist für viele Menschen in der von sozialen Problemen zerrissenen Stadt eine letzte Bastion des Stolzes, und die Spieler des Klubs werden wie Helden verehrt. Aber die glorreichen Tage des Vereins sind längst vergangen, und gewinnsüchtige Manager, zwielichtige Geschäftsleute und machtbesessene Lokalpolitiker unterwandern mittlerweile die traditionelle Vereinskultur und ihre sportlichen Ideale.
JURICA PAVIČIĆ
Ein Auszug aus der Erzählung „Der Schlangentöter“, dem Band „Straßenpatrouille“ (2008) von Jurica Pavičić entnommen.
Ein Museum in Zagreb zeigt, was von der Liebe übrig blieb.
Nur wenige Kilometer von der Stadt Korčula entfernt, am östlichen Ufer der gleichnamigen Insel, liegt das Dorf Lumbarda. Vor mehr als zweitausend Jahren war Lumbarda eine Gemeinde der griechischen Kolonie der Insel Vis.
Im Jahr 1877 entdeckten Archäologen in Lumbarda eine antike Steinschnitzerei, das als Lumbarda-Psephisma bekannt wurde.
Bisher wurden sechs Werke Miroslav Krležas ins Französische übersetzt, und zwar: „Beisetzung in Theresienburg“ (Novellen, Edition de Minuit, in der Übersetzung von Antun Polanšćak mit einem Vorwort von Léon Pierre Quint, Paris 1956), „Die Rückkehr des Filip Latinovicz“ (Roman, herausgegeben von Calman, Lévy, in der Übersetzung von Mila Đorđević und Clara Malraux, Paris 1957), „Das Bankett von Blitwien“ (Roman, herausgegeben von Calman-Lévy, in der Übersetzung von Mauricette Beguitch, Paris 1964). „Ohne mich“ (Roman, Edition De Seuil, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1969), „Der kroatische Gott Mars“ (Novellen, herausgegeben von Calman-Lévy, übersetzt von Janine Matillon und Antun Polansćak, Paris 1971). „Die Balladen des Petrica Kerempuch“ (Edition Presse Orientales de France, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1975).
Sie alle haben eine warme Aufnahme gefunden. Wir bringen hier einige Auszüge aus Rezensionen (Maurice Nadeau, Léon Pierre Quint, Claude Roy, Marcel Schneider und andere), die das Werk Krležas auf jeweils verschiedene Art und Weise beleuchten.
Maurice Nadeau widmet (u. d. T. „Ein großer jugoslavischer Schriftsteller“) im „France Observateur“ vom 20. Juni 1956 eine ganze Seite dem Erscheinen der Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“. Daraus einige charakteristische Passagen: Für viele wird die Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“ zu einer wirklichen Offenbarung werden...
Der Text ist ursprünglich in der Literaturzeitschrift Most/The Bridge (Heft 3-4, 1979) erschienen.
Modernisierer, Kollaborateure, Faschisten: Die Geschichte und die Wahrnehmung der Balkandeutschen ist vielfältig und bis heute mit Tabus belegt. In den letzten Jahren sind sie jedoch zum Thema der kroatischen Literatur geworden.
Von Martin Sander und Ksenija Cvetković-Sander / Deutschlandfunk kultur
"Und du willst nach Senj, Thilo?“
Ja. Ich wollte trotz des touristischen Überangebot Kroatiens jene Stadt sehen, in die der von den Nazis verfolgte Kurt Held und seine Frau Lisa Tetzner 1940 kamen und Inspiration zum Verfassen der „Roten Zora“ erhielten.