Polić Kamov Janko, Schriftsteller. * Sušak (Kroatien), 17. 11. 1886; † Barcelona (Spanien), 19. 8. 1910. Schloß die Gymnasialstud. nicht ab, da er 1903 wegen Teilnahme an den Demonstrationen gegen den Banus Khuen-Héderváry (s, d.) inhaftiert wurde. Ab 1904 bereiste er als Mitgl. einer Schauspielertruppe Dalmatien und Montenegro. Später lebte er in Agram (Zagreb) als Schriftsteller und Journalist. P., eine außergewöhnliche Erscheinung in der modernen kroat. Literatur am Anfang des 20. Jh., schrieb Gedichte, Novellen, Romane, Schauspiele, Feuilletons und Kritiken, in welchen sein stürm. Temperament, sein unbezähmbarer Freiheitsdrang und seine Auflehnung gegen gesellschaftliche Konventionen zum Ausdruck kamen. Er wurde einerseits von Baudelaire und den italien. Futuristen, anderseits von den kroat. Schriftstellern Kranjčević (s. d.) und Matoš (s. d.) beeinflußt.
W.: Psovka (Der Fluch, Gedichte), 1907; lštipana hartija (Zerknülltes Papier. Gedichte), 1907; Tragedija mozgova (Tragödie der Gehirne. Drama), 1907; Na rodjenoj grudi (Auf der Heimatscholle. Drama), 1907; etc. Sabrana djela (Ges. Werke), 4 Bde., 1956 -58.
L.: Savremenik, 1907,n. 11, 1910, n. 10; Vijenac, 1910, n.9; Kritika, 1921, n. 1.; Republika, 1950, n, 11-12, 1953, n. 7-8, 1955, n.9; Krugovi, 1957. n.1; Forum, l965, n. 7-9; Riječka revija, 1967. n. 4-5; Enc.Jug.; Nar. Enc.; V. Čerina, J. P. K., 1913.; Pjesme, novele, eseji, in: Pet stoljeća hrvatske književnosti 83, 1968, S. 7ff. (mit Werksverzeichnis).
(S. Batušić)Aus dem Gymnasium in Senj wurde er wegen "der Undiziplin und antireligioesen Ausschreitungen" hinausgeworfen...
Kamov starb am 8. August 1910, als Boheme im Alter von 24 Jahren in der katalonischen Hauptstadt in dem Krankenhaus Santa Cruz. Er wurde namenlos auf dem öffentlichen Friedhof Sud – Este begraben.
In seiner Heimat wurde seine Kunst weder ganz verstanden noch akzeptiert. Durch seinen frühen Tod blieb viel Freiraum für Widersprüchliches und Geheimnisvolles aus seinem Leben.
Polić Kamov Janko, Schriftsteller (Sušak (Kroatien), 1886 - Barcelona (Spanien), 1910), eine außergewöhnliche Erscheinung in der modernen kroatien Literatur am Anfang des 20. Jh., chrieb Gedichte, Novellen, Romane, Schauspiele, Feuilletons und Kritiken, in welchen sein stürm. Temperament, sein unbezähmbarer Freiheitsdrang und seine Auflehnung gegen gesellschaftliche Konventionen zum Ausdruck kamen. Er wurde einerseits von Baudelaire und den italien.
Kamov war der Ritter des Schimpfworts – ein Jüngling, der mit seinen Versen seine Zeitgenossen schockierte.
„Isusena kaljuza" - Die ausgetrocknete Schlammgrube - von Janko Polic Kamov (1886.-1910.) ist ein metatextueller Roman, der strukturell die Konventionen des literarischen Betriebs untergräbt und, in Vertretung, die Konventionen auf denen die Realität fußt. Charakteristisch an dieser Prosa ist der Gebrauch von konventionellen Elementen, die auf ihre mangelnde Eignung für die krisenbezogene und zwanghafte Erfahrung des Zustands der gesellschaftlichen Realität hinweisen, genauso wie sie mit den Erwartungen des Empfängers spielen.
Wir stellen Ihnen die ersten paar Kapitel aus der handschriftlichen Übersetzung von Igor Simonic vor.
Janko Polić Kamov (1886 — 1910) war ein kroatischer Erzähler, Dichter und Dramatiker. Starrköpfig und von überschäumendem Temperament, legte er sich den Namen Kamov zu, nach Ham (oder Kam) aus dem Alten Testament, der seinen Vater Noah nackt gesehen, um Gegensatz zu seine Brüdern Sem und Jafet seine Blöße aber nicht zugedeckt hat und deshalb verflucht wurde. In einem Brief an seinen Bruder Vladimir schrieb er 1910, Kamov sei für ihn „ein literarisches Programm“. Sein literarisches Werk war von geringem Umfang, dafür aber überaus bedeutsam, da in seinen Gedichten, Erzählungen und Bühnenstücken seine Verärgerung und Enttäuschung über die Heuchelei und die Ungerechtigkeit seiner Zeitgenossen in einer Weise zum Ausdruck kamen, wie es sie bis dahin in der kroatischen Literatur nicht gegeben hat. Zu seinen Meisterwerken zählt der modernistische, von psychosexuellen und geistigen Konflikten geprägte Roman „Isušena kaljuža“ (Der ausgetrocknete Sumpf, 1906 — 1909, gedruckt 1956), der als Beginn der literarischen Avantgarde in Kroatien angesehen wird. Sein Werk und seine ungestüme, rebellische Natur brachten ihm de Ruf eines der größten Rebellen und Bilderstürmer in der Geschichte der kroatischen Kultur ein. Der „Ritter des schwarzen Fluches“, wie er auch genannt wurde, starb im Alter von 24 Jahren in Barcelona und wurde in einer namenlosen Gruft auf dem Armenfriedhof des „Hospital de la Santa Creu“ beigesetzt. Heute befindet sich an diesem Ort die Katalonische Nationalbibliothek.
Ein Museum in Zagreb zeigt, was von der Liebe übrig blieb.
Nur wenige Kilometer von der Stadt Korčula entfernt, am östlichen Ufer der gleichnamigen Insel, liegt das Dorf Lumbarda. Vor mehr als zweitausend Jahren war Lumbarda eine Gemeinde der griechischen Kolonie der Insel Vis.
Im Jahr 1877 entdeckten Archäologen in Lumbarda eine antike Steinschnitzerei, das als Lumbarda-Psephisma bekannt wurde.
Bisher wurden sechs Werke Miroslav Krležas ins Französische übersetzt, und zwar: „Beisetzung in Theresienburg“ (Novellen, Edition de Minuit, in der Übersetzung von Antun Polanšćak mit einem Vorwort von Léon Pierre Quint, Paris 1956), „Die Rückkehr des Filip Latinovicz“ (Roman, herausgegeben von Calman, Lévy, in der Übersetzung von Mila Đorđević und Clara Malraux, Paris 1957), „Das Bankett von Blitwien“ (Roman, herausgegeben von Calman-Lévy, in der Übersetzung von Mauricette Beguitch, Paris 1964). „Ohne mich“ (Roman, Edition De Seuil, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1969), „Der kroatische Gott Mars“ (Novellen, herausgegeben von Calman-Lévy, übersetzt von Janine Matillon und Antun Polansćak, Paris 1971). „Die Balladen des Petrica Kerempuch“ (Edition Presse Orientales de France, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1975).
Sie alle haben eine warme Aufnahme gefunden. Wir bringen hier einige Auszüge aus Rezensionen (Maurice Nadeau, Léon Pierre Quint, Claude Roy, Marcel Schneider und andere), die das Werk Krležas auf jeweils verschiedene Art und Weise beleuchten.
Maurice Nadeau widmet (u. d. T. „Ein großer jugoslavischer Schriftsteller“) im „France Observateur“ vom 20. Juni 1956 eine ganze Seite dem Erscheinen der Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“. Daraus einige charakteristische Passagen: Für viele wird die Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“ zu einer wirklichen Offenbarung werden...
Der Text ist ursprünglich in der Literaturzeitschrift Most/The Bridge (Heft 3-4, 1979) erschienen.
Modernisierer, Kollaborateure, Faschisten: Die Geschichte und die Wahrnehmung der Balkandeutschen ist vielfältig und bis heute mit Tabus belegt. In den letzten Jahren sind sie jedoch zum Thema der kroatischen Literatur geworden.
Von Martin Sander und Ksenija Cvetković-Sander / Deutschlandfunk kultur
"Und du willst nach Senj, Thilo?“
Ja. Ich wollte trotz des touristischen Überangebot Kroatiens jene Stadt sehen, in die der von den Nazis verfolgte Kurt Held und seine Frau Lisa Tetzner 1940 kamen und Inspiration zum Verfassen der „Roten Zora“ erhielten.