Tea Benčić Rimay
Antun Branko Šimić: Chronologie[1]
[1] Für die Chronologie wurden verschiedene Quellen aus Šimićs Lebenslauf benutzt: von den Aufzeichnungen seiner Brüder – Jerko und Stanislav Šimić – bis zuNotizen von Dichtern und Kritikern wie Dragutin Tadijanović, Jure Kaštelan, Dubravko Jelčić, Nedjeljko Mihanović, Vlado Pandžić.
1898
Antun Branko Šimić wurde am 18.11. in Drinovci, in der westlichen Herzegowina (direkt an der Grenze zu Dalmatien) als eines von neun Kindern der Eltern Martin und Vida, geb. Tomas, geboren. Er erschien wie ein Meteor, sagte später der Dichter Jure Kaštelan, und verschwand auch ebenso wieder. Leistet die Biographie eines Autors Hilfe beim Verständnis seiner Poesie? Vielleicht macht sie diese noch absurder, falls die tatsächlichen Lebensdaten nicht auch mit jener anderen, geistigen Biographie verflochten sind, die im Falle von A. B. Šimić so viel wichtiger, aber wahrlich nicht einfach darzustellen ist.
Das zweite Kind der Familie Šimić, Antun (die älteste Tochter Anđa verstarb, ebenso die zweite Tochter, als Kind stirbt außerdem auch Bruder Viktor, so daß in der Familie sechs Kinder aufwuchsen: die Brüder Antun, Stanislav, Jeronim und Maksimilijan sowie die Schwestern Anđa und Mila), wurde in der wunderschönen Kirche des Hl. Michael getauft, die ein Verwandter von Martin Šimić, der bekannte Bischof von Mostar und Trebinje, Pater Paškal Buconjić, genannt der „kroatische Leonidas“, erbaut hatte. Martin Šimić, ein wohlhabender und angesehener Landbesitzer, Händler und Unternehmer, schenkte aus Anlaß der Taufe des Sohnes Antun der Kirche eine große Altarstatue des Hl. Antonius.
Der Vater war sehr streng, alle hatten Angst vor ihm. Er war ein ausnehmend belesener Mensch für jene Zeiten, er verfolgte die Presse, die aus Zagreb kam, reiste auf seinem berühmten österreichischen Fahrrad umher. Mutter Vida war eine sich aufopfernde, sehr intelligente Frau, blieb aber bis zum Ende ihres langen Lebens (sowohl sie als auch ihr Gatte Martin wurden 90 Jahre alt) eine Analphabetin. Sie gehorchte allen Wünschen und Anordnungen ihres Mannes (vor allem dem Wunsch, seinen Kindern eine Schulbildung zu ermöglichen), wenn er ihr aber Vorwürfe machte, ohne im Recht zu sein, wehrte sie sich mit Hunger- oder Redestreik. Antun wurde zu Zeiten des Stummfilms geboren, der Agonie der K.u.K-Monarchie, der Balkankriege, des ersten Weltkriegs, der Oktoberrevolution, im Todesjahr des französischen Dichters Stephane Mallarme, an der Schwelle der avantgardistischen Kunstbewegungen. In eine Umbruchzeit des Jahrhunderts, der Einstellung zum Leben und zur Poesie hinein.
1906 – 1909
Antun (von den Eltern Ante genannt) besucht die Grundschule in Drinovci, dem Dorf seiner Geburt. Er war ein ungewöhnliches und neugieriges Kind, ein begabter Schüler, doch bereits damals interessierte ihn das Schreiben mehr als die Schule. Er schrieb Geschichten nach Erzählungen von Mitschülern nieder, verschwand in langen Spaziergängen am Fuße der riesigen Berge der Herzegowina, die er bewunderte aber auch fürchtete.
Später notierte er:
„Der Gedanke an diese Größe bringt nicht nur den Menschen an den Rand jeglichen Seins, sie nähert ihn an Schwindelzustände..., und er liebt es, sich aus diesen Schwindel erregenden Sphären in sein enges und winziges menschliches Leben niederzulassen, in diese alltäglichen Dimensionen, wo er als einziges fühlt, daß er tatsächlich existiert, der einzige Raum, in dem er Ruhe findet, in seinem Haus, neben allen winzigen Unruhen und all dem, das ihn ereilt...“
Das magere, winzige, hübsche Bürschlein lebt in der Obhut des Heimatdorfes am Rande einer chaotischen Welt und am Rande eines Jahrhunderts, in dem sich Wunder und Veränderungen ereignen. Er begehrt leidenschaftlich, an allem teilzunehmen.
Sind es gerade die Gedanken an „Schwindel erregende Sphären“, die ihn sehr schnell in eine Welt ohne „sein Haus“ entführt, in unerwartete Unruhen eines einsamen und eigenständigen Lebens geführt haben? Schon in der Kindheit erlebte er die Sensation der Farben, die Geometrie von Formen und Klängen, die Kosmogonie der Sterne, den Somnambulismus von Seen, die Ungewöhnlichkeit der Vögel, Pflanzen, Blumen, der Erde und der Atombewegung. Schon in der Kindheit hatte er die Idee zu einem Auto-Steiger oder Auto-Sänger:
Das Lied des Dichters
für Niko Miličević
Ich weiß nicht was ihr wollt
Ich gehe
an Häusern vorbei durch die Straßen und über Felder in der Nacht
und singe mein Leben und euer Leben und das Leben aller Dinge
Denn ich bin das Herz
O Welt und ich in der Welt und die Welt in mir
Stadt Nächte Frauen Sterne
Tanz Freude Liebe Schrei Gott
Ich singe
und meine Lieder fallen in die Welt wie Sterne
(O warum sind eure Seelen keine tiefen Seen kein dunkles Meer?)
Laut klingen meine Lieder in der Welt
und niemand hört auf ihren Schmerz ihr Lachen ihre Freude
viele jedoch verhöhnen und belachen sie
O wer bin ich wer bin ich
ich einsamer Sänger auf den Straßen in nächtlicher Stadt?
Singe ich so nicht schon seit ungezählten Jahren?
Bin ich ein Irrer wahnsinnig schon seit langer Zeit?
Nichts weiß ich
Doch ich singe
und gehe an den boshaft Lächelnden vorüber
in die Nacht und in die blaue ferne Einsamkeit.
Ich steige steige auf steilen Pfaden
Und oben angekommen stehe ich
in menschenleerer stummer Weite
Ich dunkler Sänger auf der Höhe
Ich einsamer Baum auf dem Gipfel des Berges
der sein dumpfes unaufhörliches Rauschen
in die tiefe schwarze Ewigkeit stürzt.
(Aus dem Kroatischen übertragen
von Hedi Blech-Vidulić)
1910 – 1914
Zur weiteren Schulung kommt Antun nach Široki Brijeg an das Internat des Franziskaner-Gymnasiums, wo er vier Jahre zubringt. Er ist ein sehr guter Schüler, liest alle Bücher, die ihm damals in er Bibliothek zugänglich waren – vor allem Gedichte von Kranjčević, Matoš, Šantić, Dučić. Er verfolgt die Zeitschriften „Luč/ Fackel“ und „Hrvatska straža /Kroatische Wacht“, die damals den künstlerischen Geschmack und die Sensibilität einer ganzen Generation bildeten. Bereits in der zweiten Klasse des Gymnasiums mit ganzen vierzehn Jahren veröffentlicht er in der Zeitschrift „Luč“ sein erstes Gedicht (Zimska pjesma/ Wintergedicht, 1913). Schon ein Jahr später folgend weitere Gedichte in anderen Zeitschriften („Književne novosti/ Literaturnachrichten“, „Hrvatska prosvjeta/ Kroatische Aufklärung“) sowie erste Feuilletons und Kritiken.
Široki Brijeg wird für Šimić bald zu eng und zu klein. 1914 möchte er nach Mostar umsiedeln, um besser mit der dortigen katholischen Jugend zusammen arbeiten zu können. Um dort auch die Schullaufbahn fortsetzen zu können, legt er in Vinkovci entsprechende Prüfungen ab. Das vierte Gymnasialjahr verbleibt er in Vinkovci, neben der Schule schreibt er ununterbrochen. Zumeist sind dies Gedichte im gebundenen Stil, unter dem Einfluß der Tradition, vor allem von Matoš und der Moderne. Die Sommerferien verbringt er zu Hause in Drinovci; seine Brüder erinnern sich gut an seine langen Spaziergänge und an die Gewohnheit, sich im Zimmer einzuschließen, um zu schreiben. Da der erste Weltkrieg anrückt, werden die Schulen geschlossen; Antun bleibt länger in Drinovci, um im späten Herbst nach Vinkovci zu reisen und sich in die fünfte Klasse des Gymnasiums einzuschreiben. In diesem Zeitraum interessiert ihn die Schule immer weniger, inzwischen betrachten ihn alle in Vinkovci als einen Dichter.
Die Poesie wird für ihn zu einer unerläßlichen Lebensbedingung, wie Wasser, Luft, Erde und Feuer. Er begreift, daß man Kunst nicht rational erklären noch deuten kann. Die Themen Liebe und Tod, Sinn und Sinnlosigkeit melden sich wie ein Schrei aus der Einsamkeit und aus einer existentiellen Verlorenheit heraus. Šimić entdeckt unhörbare und unsichtbare Dimensionen der Wirklichkeit, er fühlt, daß er „seine Metamorphosen“ durchlebt. Jure Kaštelan bemerkt, daß sich Šimićs dichterische Welt auf unterschiedlichen Koordinaten und Niveaus aufbaut, die sich nicht berühren – das ist die Poesie des Wunderns und gleichzeitig – das Wunder selbst. Seine Imagination ist spürbar, erlebbar, und wird wiederum auf die logische Einfachheit des Verses zurückgeführt. Das Wunder jedoch versteckt sich gerade in dieser Einfachheit, aber auch im erneuten Erleben der Welt, dem neuen Maß und, was vielleicht am wichtigsten ist, im neuen Rhythmus.
Wenn Šimić anfangs von den Beispielen seiner dichterischen Vorbilder Vidrić, Matoš und Wiesner inspiriert wird, wendet er schnell einen ganz anderen Rhythmus an, den Rhythmus seines Lebens, den seiner Kindheitswelten und -bilder. An seinen Vorbildern entdeckt er sogar Fehler, geht sie mit scharfer Kritik und durchdacht an. Da bereits reift in ihm die Idee zur Gründung einer eigenen Zeitschrift „Hercegovac“. Seine Gedichte schickt er nun nach Zagreb, an „Književne novosti / Literarische Nachrichten“ des Milan Marjanović (im selben Jahr veröffentlicht auch Miroslav Krleža sein Drama „Legenda/ Die Legende“ in dieser Zeitschrift). Auch die Stadt Vinkovci wird ihm zu eng; da er inzwischen schon gut die Fremdsprachen deutsch und französisch beherrscht, möchte er die Dichter in Originalsprache lesen. Besonders wäre es ihm daran gelegen, ein Gedichtband von Verlain zu bekommen, wie er das in einem Brief an seinen Freund Ilija Jakovljević bekundet.
Begeistert ist er von der Anthologie „Hrvatska mlada lirika/ Junge kroatische Lyrik“, ebenso und wieder von Matoš, dessen feuilletonistischen Kritizismus und die Ehrlichkeit er unendlich schätzt. Matoš ist für ihn eine Schatzkammer an Weisheit und Herz, Kunst und Geist, Ironie und Verdammung, Wut und Sarkasmus; Šimić ahnte, daß Matoš bereits zu Lebzeiten eine epochale Erscheinung der kroatischen Literatur darstellt, ein einzigartiges Symbol, das Begriff und Legende, die literarische Haltung und den Höhepunkt der Virtuosität bedeutet.
1915 – 1916
Während der Sommermonate zieht er nach Zagreb um, im Herbst 1915 schreibt er sich in die sechste Klasse des Gymnasiums in der Unterstadt ein. Die Bekanntschaft mit der Stadt Zagreb, vor allem aber mit dem Bohemien-Leben (er verbringt Nächte im Theatercafé), zehrt ihn aus; er schreibt sehr wenig, macht mit der Poesie fast zögerlich weiter. Insgesamt veröffentlicht er dreizehn Gedichte, teils in der Zeitschrift „Hrvatska prosvjeta /Kroatische Aufklärung“, teils in der Zeitschrift des Kroatischen Schriftstellerverbandes, in dem er bald mitarbeitet.
Es ist die Zeit, in dem er die Nachfolge Matošs antritt, aber gleichzeitig auch seinen eigenen Weg in die Literatur ausbaut. Er veröffentlicht kritische Artikel und Feuilletons über einheimische und fremde Autoren, mit einer ungewöhnlichen und für einen Achtzehnjährigen erstaunlichen Reife. In ehrlicher Weise wundert er sich darüber, daß in der kroatischen Kritik nicht literarische, sondern vielmehr ideologische und religiöse Maßstäbe angelegt werden. Er ist jung und fürchtet sich vor keinem, in seiner Bewertung über den literarischen Wert von Texten ist er sehr scharf und kritisch.
Die Sommer verbringt er im heimatlichen Drinovci, und der Bruder Jerko erinnert sich daran, daß Antun mit einer Tasche voller Bücher aus Zagreb kam, wobei es sich meist um fremdsprachige Bücher (deutsche und französische) handelte. Endlich konnte er seinen Wunsch erfüllen, Poesie in der Originalsprache zu lesen. Er freundete sich mit dem Dorflehrer an, der Poesie über alles liebte, mit ihm führt er lange Gespräche über die Literatur am Fuße der herzegowinischen Berge. Dieser Freund, der Lehrer Aleksandar Odić starb sehr jung an Tuberkulose, ebenso Šimićs bester Freund Ilija Glavota. Auch Šimić selbst wird nur neun Jahre später derselben Krankheit erliegen. Er widmet Odić das Gedicht „Grad/ Die Stadt“, für Glavota schreibt er einen feuilletonistischen Nekrolog „Pjesma gladi/ Das Hungergedicht“, voll von Wärme und von Emotionen über die verlorene Freundschaft.
Von der deutschen expressionistischen Bewegung erfährt [imi} aus der Zeitschrift „Sturm“ und vom Maler Milan Steiner. Dabei ist er der Ansicht, daß die Kunsttheorie damals im „Sturm“ sehr überzeugend dargestellt wird. Die Kunst ist keine einfache Imitation der Natur, vielmehr die Expression eines inneren Erlebens. Nicht nur, daß sich die Avantgarde endlich vom Impressionismus gelöst und sich ihm widersetzt hat, vielmehr wird auch die neue Kunst angekündigt – Šimić spricht von Futurismus, Kubismus und Expressionismus als den drei Kunstrichtungen, die er mit dem Begriff „abstrakt“ verknüpft. Zu dieser Zeit besucht er auch die Zagreber Kunstsalons und beginnt mit Notizen über zeitgenössische Maler: Miroslav Kraljević, Anka Krizmanić, Ljuba Babić, Vilko Gecan, Jerolim Miše. Wie Matoš in Paris, so schreibt auch Šimić bis zum Ende seines Lebens über Maler und die Malerei, über Perspektive und Geometrie, wobei er sie ständig mit Gedichten und Poesie vergleicht. In einer anderen Art der künstlerischen Ausdrucks, dem von den Fesseln befreiten reimlosen Lyrik, und freiem Rhythmus und Versmaß, findet er jenen tiefen inneren Impuls für seine Gedichte, die nun aus dem Rhythmus des eigenen Wesens entstehen, eines Wesens, das hört, sieht und den Rhythmus von Leben und Tod spürt. Šimić notiert und schreibt ununterbrochen seine Gedanken über die Lyrik nieder. „Nicht die äußere Welt, nur die innere ist wichtig. Die Poesie ist keine Nachahmung der Natur. Erst wenn die äußere Welt zur inneren Welt eines Künstlers wird, erst dann ist er zur Kunst zugelassen... Der Mensch kann, mit Hilfe seiner Sinne, die Formen aller Dinge erfassen. Aber nicht alle Menschen können das Göttliche in den Dingen erfassen...“
Im Herbst 1916 schreibt er sich in die siebte Klasse des Gymnasiums in der Unterstadt ein, das Literaturleben und die Veröffentlichungen okkupieren ihn aber immer mehr. Er läßt kein interessantes Buch aus, aufmerksam verfolgt er alle Veröffentlichungen und literarischen Polemiken.
1917 – 1919
Den Sommer in Drinovci verbringt Antun meist mit Bruder Jerko, er bringt ihm interessante Bücher aus Zagreb mit und schreibt unermüdlich. Bei der Rückkehr nach Zagreb tritt er die achte Klasse des Gymnasiums an, beendet sie aber nie. Er veröffentlicht Gedichte in Zeitschriften und verfaßt scharfe und polemische Artikel sowie Essays über die zeitgenössische Literatur (z.B. negative Kritiken über Nazor, Vidrić, Krleža).
Völlig unerwartet gibt er am 1.12.1917 die erste Nummer der Zeitschrift („Vijavica/ Schneesturm“) heraus, ein „Blatt für Kunst und Kultur“. Šimić war nicht nur der einzige und Hauptredakteur der Zeitschrift, vielmehr füllte er sie auch ganz allein – mit eigenen Gedichten, Literatur- und Kunstkritiken sowie Polemiken. Sofort wird er in die Schule zitiert, wo man ihm mitteilt, daß er keinerlei öffentliche Medien herausbringen darf, so lange er ordentlicher Schüler am Gymnasium ist. Dem alten Gesetz nach war [imi} zu der Zeit noch nicht volljährig. Da ihm damals, motiviert durch die deutschen Expressionisten, durch die Ästhetik Croces, durch Kandinsky und viele andere Autoren, die Zeitschrift die wichtigste Sache der Welt war, entschied er sich für die Zeitschrift und verließ die Schule. Er verlor die finanzielle Unterstützung durch seinen Vater, verlegte sich aber hartnäckig darauf, zu schreiben und zu hungern. Bereits im Januar 1918 erscheint die zweite Nummer des „Schneesturms“, in der er drei eigene Gedichte sowie den berühmten Artikel „Anarchie in der Kunst“ (Anarhija u umjetnosti) veröffentlichte sowie eine Reihe von kritischen und polemischen Artikeln. Am Ende der Zeitschrift druckt er einen Text über den „Schneesturm“ selbst ab und erläutert darin Sinn und Zweck der Herausgabe. Als Erklärung dafür, daß er allein alle Texte innerhalb der Zeitschrift liefert, äußert er, sich dessen bewußt zu sein, daß viele niemals die Vornehmheit der Einsamkeit verstehen werden...
Er publiziert auch weiterhin in anderen Zeitschriften, doch erscheint im Juni die dritte „Vijavica“-Nummer, die mit dem programmatorischen Artikel „Über die Musik der Form“ (O muzici forme) beginnt und zahlreiche Artikel über Musik, Malerei und Theater enthält. In derselben Nummer veröffentlicht er acht neue Gedichte in reimloser Form, nun schon ganz von der Tradition eines Matoš abgekoppelt, von sich selbst und der Kraft seiner Gedichte überzeugt. Weiterhin hält er den Kontakt zu einigen Dichtern aufrecht, vor allem zu Ulderik Donadini, mit dem er oft heftige Streitigkeiten über künstlerische Kriterien und den literarischen Geschmack auszutragen pflegt. Die vierte und letzte Nummer des „Schneesturms“ erscheint im Februar 1919. Obwohl es sich dabei wirklich um qualitative Texte, Kritiken und Essays sowie um ausgezeichnete Šimić-Gedichte handelt, führt er ein immer härteres Leben und hungert hartnäkkig, was fast in einer Manie ausartet. Der Vater verlangt von ihm, die Schule mit einem Abschluß zu beenden, stattdessen gründet Antun eine neue Zeitschrift „Juriš“ (Attacke), diesmal zusammen mit Nika Miličević und Gustav Krklec. Es ist eine kritische und heftige, kämpferische und originelle Zeitschrift. In der zweiten Nummer werden Bilder der Künstlerin Anka Krizmanić abgedruckt, Šimić selbst veröffentlicht Gedichte, einen Romanausschnitt und einen Artikel über Strindberg. Die Tage verbringt er mit dem eifrigen Studium der deutschen und französischen Literatur, die er im Original liest.
Die dritte „Juriš“-Ausgabe will er nicht mehr mit den Mitarbeitern herausgeben und unterzeichnet allein. „Er hat uns einfach vertrieben“, äußerten sich Miličević und Krklec. Šimić veröffentlicht darin eine Reihe von Gedichten, aber auch gute Beiträge anderer Autoren. Er arbeitet an der Krleža-Zeitschrift „Plamen“ (Die Flamme) mit. Eigentlich versucht er die ganze Zeit über, einen vergeblichen Kampf um literarische Kriterien auszufechten, am Ende bemerkt er aber, daß er immer wieder einsam bleibt. Ende des Jahres 1919 lernt er die Lehrerein Tatjana Marinić kennen, mit der ihn eine dauerhafte Freundschaft verbindet.
1920
Im Mai veröffentlicht er endlich seine erste und einzige Gedichtsammlung „Preobraženja“ (Verwandlungen) mit insgesamt 48 Gedichten. Inzwischen veröffentlicht er in fast allen bedeutenden Kunst- und Kulturzeitschriften aber auch in den Zeitungen „Savremenik“ (Zeitgenosse), „Jutarnji list“ (orgenblatt), „Kritika“ und „Obzor“ (Umschau). Mit Tatjana besucht er ihren Geburtsort [ume}e (an der Save), wo er neben Aufzeichnungen ein Tagebuch führt, das er unter dem Titel „Papirići“ (Papierschnipsel) veröffentlichen will.
Der Gedichtband wurde kaum wahrgenommen, da er ihn nicht an die Zagreber Zeitungen schicken wollte, nach dem Prinzip, daß diese selbst auf Entdeckungsreise gehen und Qualität erkennen müßten. Er ist sich aber dessen bewußt, daß Poesie in Kroatien wenig oder gar nicht gelesen wird. Ebenso weiß er, daß die Zeit für seine Gedichte erst noch kommen wird, denn damals gab es vielleicht gar nicht Leser, die diese Poesie in ihrem vollen Wert und Kraft erleben und begreifen konnten. Oder das gar nicht wollten? Schon immer gab es in der kroatischen Literaturkritik diesen eifersüchtigen und überheblichen Abgrund – der dem echt Wertvollen erst später die Anerkennung zollte. Und die 48 Gedichte der Sammlung „Preobraženja“ (Verwandlungen) brannten geradezu, schrieen vor Kraft des neuen Rhythmus, der Expression, der Kraft des dichterischen, nicht in Einzelteile zerlegbaren Organismus, des „Organischen“ in der Struktur, des Elliptischen im Ausdruck, des geweckten und gebrochenen Rhythmus, der Freiheit der Reime und der Aufgewühltheit der Gedanken.
Brennen
Den westlichen Himmel hinab
und aus geplatzten Granatäpfeln im Garten
fließt Blut
Aber im Osten meldet mit blauem Antlitz der Abend sich
und der Westen wird blasser, röter die Granatäpfel
Du fliehst zu mir
erschreckt von den Ästen im Dunkel
und schweigst
Warum wird dein Körper plötzlich zur Flamme?
O wie die Granatäpfel sprühen
und mit uns brennen!
Auch die Sterne wollen sich nicht zeigen
daß das stumme Brennen hier im Garten stärker werde
(Aus dem Kroatischen übertragen
von Hedi Blech-Vidulić)
Unruhen und Knospungen, Veränderung und Sterben, Konflikte und Ahnungen sind in Übereinstimmungen, in der Kristallisation vereint – so schrieb Jure Kaštelan über die „Preobraženja“. Vergängliches und Ewiges, Bestehendes und Unbeständiges, Kosmisches und Irdisches, Materie und Geist, in einem Moment verwandelt, werden zu einer Offenbarung: ein im Flug versteinerter Vogel, ein Reisender zwischen den Unbekannten von Geburt und Tod, ein Gedicht – strahlend, unveränderlich und ewig.
Bei seiner Arbeit erschöpft und unermüdlich, hatte Šimić meist erfolglos versucht, seine Ideen durchzusetzen; obwohl er manchmal zerstreut wirkte, gelang es ihm, konzentriert, selbstkritisch und selbstständig zu bleiben. Eigentlich war er ein Asket, der ewig riskierte, so setzte er auch sein Leben aufs Spiel. Welchen Wert das besaß, erweist sich erst heute, vor allem an seiner Poesie, die völlig neu und anders als die seiner Vorgänger und Zeitgenossen war. Von den Anfängen an war seine Poesie für Form und Farbe empfindlich, vor allem für zwei dominante Farbtöne: gelb und blau. Gelb steht für Körperlichkeit, Widerstand, Exzentrität – eine ausgesprochen irdische Farbe; Blau dagegen steht für Geist, Versöhnung, Konzentrität – und ist eine ausgesprochen himmlische Farbe. „Diese Farbe besitzt lyrische Qualität“, sagt Jure Kaštelan; Schwarz und Weiß schließen den Kreis der Lichtverwandlung. Diese Farben sind bei Šimić aus dem Erleben der Welt geboren, sie sind die kreative Identität seiner Poesie, seines Werks. Aus der eigenen Intimität schuf er neue inhaltliche Beziehungen zwischen Worten und logischen Einheiten. Seine Landschaft ist manchmal ein Seelenzustand, ein innerer expressionistischer Schrei, bleibt aber dennoch weiterhin eine Landschaft. Die Bilder der Kindheit sind wie archetypische Bilder in seine intimsten Gedichte eingepflanzt, simultan werden sie von einem Klang begleitet, manchmal scheint es, sogar von einer Bewegung.
1921 – 1923
Šimić arbeitet an der Zeitschrift „Savremenik“ (Zeitgenosse) mit, von Zagreb aus fährt er öfters aufs Land und führt dort weiterhin sein Tagebuch. In „Kritika“ veröffentlicht er den Gedichtzyklus „Siromasi“ (Arme Leute) sowie einige kritische Texte über die Literatur, darunter auch den Artikel „Neue deutsche Dichter“ (Novi njemački pjesnici). In die damaligen Anthologien für kroatische Poesie werden seine Gedichte obligatorisch aufgenommen. Mit den Übersetzungen ist er meist nicht einverstanden, allerdings ist es gar nicht so einfach, solche Gedichte zu übersetzen. Er beginnt, sich selbst intensiv mit Übersetzungen zu befassen, denn dabei verdient er mehr als mit dem eigenen Schreiben. So übersetzt er im Auftrag des Kroatischen Nationaltheaters das Drama „Le Mangeur de Réves“ von Henri Lenormand, aufgeführt wurde es in dieser Textfassung aber erst nach seinem Tod.
Šimić vermißt seinen Heimatort Drinovci und kehrt 1923 schwach und abgemagert nach Hause, wo man ihn ungewöhnlich freudig und freundlich erwartet hat. Von dort aus schreibt er Briefe an Tatjana und wähnt sich auf dem Weg einer allmählichen Besserung. Da er aber nicht an neue Bücher herankommt, sehnt er sich nach Zagreb zurück. Der ehemalige Rebell ist viel ruhiger und weiser geworden. Nun erklärt er, daß alles, was er kritisch gegen alte und junge Schriftsteller, Journalisten, Maler geschrieben habe, als Unzufriedenheit einer Jugend mit den sie umgebenden Gegebenheiten aufzufassen sei. Es wird ihm klar, daß er ein Einzelgänger ist, der gegen Ausrottung von Dummheit und von Scheinautoritäten gekämpft hat, wofür er, wie er selbst sagt, eine starke Bewegung gebraucht habe. Auch die Zeitschriften „Vijavica/Schneesturm“ und „Juriš/Attacke“ wären sinnlos gewesen, hätten sie nicht einen höheren, geistigen, künstlerischen und dichterischen Sinn gehabt. Heute sieht man sehr wohl, daß sie tatsächlich einen gehabt haben. Das beweist auch die Zeitschrift „Književnik/Schriftsteller“, für die sich Šimić besonders eingesetzt hat.
1924
Er kehrt nach Zagreb zurück, im Mai erscheint die erste Nummer der neuen Zeitschrift „Književnik“, deren Herausgeber, Besitzer und verantwortlicher Redakteur er ist! Die Redaktion firmiert unter der Zagreber Adresse Opatovina 43/II, doch ist auf dem Umschlag der ersten Nummer vermerkt: „Besuche werden nicht empfangen. Wer etwas vom Redakteur will, möchte ihm bitte schreiben.“
Für diese Nummer verfaßte Šimić einen einleitenden und zwei kritische Texte, er übersetzte auch Prosa von Andre Gide – „Die Rückkehr des verlorenen Sohnes“ – sowie einige Artikel über Malerei und Theater. Er korrespondiert mit Miloš Crnjanski, verspricht ihm Gedichte für eine Surrealismus-Anthologie und lädt ihn zur Mitarbeit am „Književnik“ ein (die aber nicht realisiert wird).
Der gesundheitliche Zustand wird immer schlimmer, in einem Brief an Milan Bogdanović gibt er auch zu, so geschwächt zu sein, daß er kaum im Stande ist, diesen Brief zu schreiben.
In der zweiten Nummer der neuen Zeitschrift, die im Juni erscheint, veröffentlicht er einen Text über Matoš und Marcel Proust, des Weiteren über Malerei und Geometrie sowie einige andere Beiträge.
Auf Drängen seines Zagreber Arztes begibt er sich im Oktober nach Dubrovnik zur Behandlung; es folgt eine lange Krankheitsperiode, er aber glaubt fest und beständig daran, wieder zu genesen. Er will es nicht wahr haben, daß es sich um Tuberkulose handelt, er deutet die Krankheit als Folge einer nicht richtig ausgeheilten Lungenentzündung. Von dort aus betreibt er Korrespondenz mit Milan Begović, Drago Težak (dem er die Redaktion des „Književnik“ anvertraut) und mit Marko Ristić, der die neue Zeitschrift lobt. Im November erscheint deren nächste Nummer, zu der auch Ristić mit dem Text „Preobraženje Dade/Die Wandlung des Dada“ einen Beitrag beisteuert; Šimić veröffentlicht Übersetzungen von Prosatexten Albert Ehrensteins.
Zur Begleichung der Behandlungskosten fehlt ihm das nötige Geld, er schlägt ein Hilfsangebot von mehreren Tausend des Dubrovniker Theaters aus. Aus dem kalten Krankenhaus in Dubrovnik zieht er mit geborgtem Geld nach Cavtat. An Tatjana schreibt er Briefe über Cavtat, Sonne, Meer, Boote und über seine Krankheit: Er möchte einen Gedichtband veröffentlichen, findet aber keinen Verleger: „Wenn doch eine der Zagreber Buchhandlungen ein Gedichtband von mir veröffentlichen würde! Ich würde einige Gedichte aus „Preobraženja“ nehmen, dann solche, die später in Zeitschriften gedruckt wurden und dazu noch ein paar noch unveröffentlichte, die ich hier habe...“
Das Gefühl der Liebe verbindet sich bei ihm nun mit der Vorahnung des Todes:
Liebe
Wir haben die gelbe Lampe gelöscht
Ein blauer Mantel legte sich um deinen Körper
Draußen rauschen Bäume und Wolken
Draußen schwingen schwere weiße Flügel
Mein Körper ausgestreckt zu deinen Füßen
Meine Hände winden sich begehren bitten
Liebste, laß dein schweres Haar
wallen wallen durch die Nacht
Durch die Nacht
rauscht der Liebsten Haar so schwer
wie das Meer
(Aus dem Kroatischen übertragen
von Wolfgang Eschker)
1925
Ende Januar reist er wieder nach Zagreb, macht aber in Sarajewo Halt, wo ihn Bruder Jerko erwartet, da er zu schwach ist, um die Reise an einem Tag durchzustehen. Mit dem Bruder führt er Gespräche über Zagreb und über literarische Neuigkeiten und ist zufrieden, daß Jerko das Jurastudium aufnehmen wird. Es sei schon genug, wenn zwei Brüder vom rechten Weg hin zu Literatur und Kunst „abgekommen“ sind. (Hier denkt er an Bruder Stanko, der mit Kritiken und Übersetzungen bereits am literarischen Leben rege teilnimmt.)
In Zagreb erst begreift er, daß er nicht ausgeheilt ist, daß es immer schlechter um ihn steht. Da ihn kein anderes Krankenhaus aufnehmen will, wird er im Frühjahr in der Klinik am Zeleni brijeg (Stadtteil Mirogoj) untergebracht. Obwohl völlig entkräftet und teilweise unbeweglich, schreibt er auch noch im Krankenhaus (die Gedichte Smrtno sunce/Tödliche Sonne und Vraćanje sunca/ Die Rückkehr der Sonne) weiter.
Am Samstag, dem 2. Mai, war sein letzter Wunsch, ihm einen Bogen Papier zu bringen. Gestorben ist er gegen Mittag, zwei Tage später, am 4. Mai wird er am Zagreber Friedhof Mirogoj beerdigt.
Im selben Jahr noch druckt Krleža die letzten unveröffentlichten Gedichte in „Književna republika“ ab, das Kroatische Nationaltheater führt Lenormands Drama „Der Mensch, der sich von Träumen ernährt“ in der Übersetzung von A. B. Šimić auf.
Im Dezember erscheint die letzte Nummer der Zeitschrift „Književnik“, die Redaktion hat Antuns Bruder Stanislav Šimić übernommen. Ein Dichter verstarb, die Legende um ihn nahm erst ihren Anfang. Er erschien und verschwand wie ein Meteor. Das Licht ist geblieben.
Aus dem Kroatischen
von Tihomir Glowatzky
Antun Branko Šimić (1898 - 1925) war ein kroatischer Schriftsteller des Expressionismus. Seine Lyrik hat einen sparsamen, aufrichtigen und ernsten Ausdruck und wirkt auch noch auf die heutige Generation kroatischerDichter.
„ ... Sein Weinberg reifte früh heran, und die überreifen Trauben
gaben einen schweren, starken, tödlichen Wein, von dem man nicht viel, aber oft und lange trinken kann.
Er kultivierte seine Sprache, studierte und vervollkommnete sie. Er war wie die alten Meister, die ihre Farben nach verschiedenen Rezepturen eigenhändig herstellten und die Leinwände selbst
grundierten. Auf alle Fehler achtete er, ärgerte sich über Kleinigkeiten, falsch gesetzte Kommas und Druckfehler konnten ihn zur Weißglut bringen...
Sein überreiches geistiges Leben wurde, neben anderen Faktoren, zur Ursache für seinen physischen Tod. Er stand ganz in Flammen, und nur die Erde konnte dieses Feuer löschen.“
(Ivan Goran Kovačić über A. B. Šimić in dem Text Pjesnik tijela i siromaha, 1940)
Ein Museum in Zagreb zeigt, was von der Liebe übrig blieb.
Nur wenige Kilometer von der Stadt Korčula entfernt, am östlichen Ufer der gleichnamigen Insel, liegt das Dorf Lumbarda. Vor mehr als zweitausend Jahren war Lumbarda eine Gemeinde der griechischen Kolonie der Insel Vis.
Im Jahr 1877 entdeckten Archäologen in Lumbarda eine antike Steinschnitzerei, das als Lumbarda-Psephisma bekannt wurde.
Bisher wurden sechs Werke Miroslav Krležas ins Französische übersetzt, und zwar: „Beisetzung in Theresienburg“ (Novellen, Edition de Minuit, in der Übersetzung von Antun Polanšćak mit einem Vorwort von Léon Pierre Quint, Paris 1956), „Die Rückkehr des Filip Latinovicz“ (Roman, herausgegeben von Calman, Lévy, in der Übersetzung von Mila Đorđević und Clara Malraux, Paris 1957), „Das Bankett von Blitwien“ (Roman, herausgegeben von Calman-Lévy, in der Übersetzung von Mauricette Beguitch, Paris 1964). „Ohne mich“ (Roman, Edition De Seuil, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1969), „Der kroatische Gott Mars“ (Novellen, herausgegeben von Calman-Lévy, übersetzt von Janine Matillon und Antun Polansćak, Paris 1971). „Die Balladen des Petrica Kerempuch“ (Edition Presse Orientales de France, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1975).
Sie alle haben eine warme Aufnahme gefunden. Wir bringen hier einige Auszüge aus Rezensionen (Maurice Nadeau, Léon Pierre Quint, Claude Roy, Marcel Schneider und andere), die das Werk Krležas auf jeweils verschiedene Art und Weise beleuchten.
Maurice Nadeau widmet (u. d. T. „Ein großer jugoslavischer Schriftsteller“) im „France Observateur“ vom 20. Juni 1956 eine ganze Seite dem Erscheinen der Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“. Daraus einige charakteristische Passagen: Für viele wird die Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“ zu einer wirklichen Offenbarung werden...
Der Text ist ursprünglich in der Literaturzeitschrift Most/The Bridge (Heft 3-4, 1979) erschienen.
Modernisierer, Kollaborateure, Faschisten: Die Geschichte und die Wahrnehmung der Balkandeutschen ist vielfältig und bis heute mit Tabus belegt. In den letzten Jahren sind sie jedoch zum Thema der kroatischen Literatur geworden.
Von Martin Sander und Ksenija Cvetković-Sander / Deutschlandfunk kultur
"Und du willst nach Senj, Thilo?“
Ja. Ich wollte trotz des touristischen Überangebot Kroatiens jene Stadt sehen, in die der von den Nazis verfolgte Kurt Held und seine Frau Lisa Tetzner 1940 kamen und Inspiration zum Verfassen der „Roten Zora“ erhielten.