Dunja Matić Benčić (geb. 1988) ist eine Prosaistin. Sie studierte Kuturologie und arbeitet als Assistentin an der Abteilung für Cultural Studies an der Philosophischen Fakultät in Rijeka, wo sie auch lebt. Sie veröffentlichte den Roman "Troslojne posteljine" ("Dreilagige Bettwäsche") (2017) und den Erzählungsband "Sinestezija" (2019) ("Synästhesie"). Sie ist Mitbegründerin und ehemalige Redakteurin der interdisziplinären Kulturzeitschrift "Drugost" (2009-2012). Ihr Roman "Mirovanje" ("Ausruhen") befindet sich in Vorbereitung. Sie war Mitglied des Vereins Katapult und Redakteurin des Onlinemagazins Književnost uživo (Literatur live). Seit 2018 ist sie Mitglied der informellen Literaturgruppe Ri Lit. Die Prosa von Dunja Matić Benčić vibriert in Spannungsräumen zwischen dem Intimen und dem Gesellschaftlichen, summiert Erfahrungen des Aufwachsens und des Formierens gesellschaftlicher Rollen, vor allem weiblicher. Ihr Schreiben ist geprägt von einem fragmentarischen Stil und einer diskret poetischen Qualität.
Tatjana Gromača (geb. Sisak, 1971) ist Prosaistin und Lyrikerin. Sie studierte Vergleichende Literaturwissenschaft und Philosophie in Zagreb und lebt in Istrien. Sie arbeitete als Journalistin und ist seit 2017 freie Autorin. Das Kroatische Volkstheater in Rijeka produzierte nach ihrem Roman "Crnac" ("Eines Tages") ein preisgekröntes Theaterstück. Für ihren Roman "Božanska dječica" ("Göttliche Kinder") erhielt sie den Vladimir-Nazor-Preis und den Jutarnji-List-Preis. Ihre Bücher wurden ins Englische, Deutsche, Italienische, Tschechische, Polnische, Bulgarische, Mazedonische u Slowenische übersetzt. Ihr Werk umfasst den Gedichtband "Nešto nije u redu?" ("Stimmt was nicht?"), die Romane "Crnac", "Božanska dječica", "Bolest svijeta" ("Die Krankheit der Welt"), "Carstvo nemoći" ("Reich der Ohnmacht") und "Početnica za luđake" ("Fibel für Wahnsinnige"), das Reportagebuch "Bijele vrane – priče iz Istre" ("Weiße Krähen – Geschichten aus Istrien"), die Auzeichnungsbände "Ushiti, zamjeranja, opčinjenosti" ("Begeisterungen, Verüblungen, Bezauberungen") und "Mrtac rukavac rijeke Save" ("Ein toter Seitenarm des Flusses Sava").
Ilija Đurović wurde 1990 in Podgorica, Montenegro, geboren. Nach dem Musikgymnasium begann er ein Studium der allgemeinen und vergleichenden Literaturwissenschaft. Seit 2005 schreibt er Erzählungen. Sein erster Prosaband, „Wie schön sie es treiben in den großen Liebesromanen“ erschien 2014 bei Yellow Turtle Press, einem jungen montenegrinischen Verlag, den er leitet. Es folgten „Schwarze Fische“ (2016) und der Poesieband „Kante“ (2018), der auf einem Festival in Belgrad ausgezeichnet wurde. Seit 2013 lebt Đurović in Berlin und schlägt sich als vielseitiger freier Autor und Publizist durch. 2019 war er Mitgewinner des montenegrinischen Theaterpreises für das beste zeitgenössische Drama, „Die Schlafenden“. Sein erster Roman, „Sampas“, erscheint 2021 in Belgrad.
Diese Übersetzung entstand im Rahmen des Projekts "texthelden - Berlin setzt über" der Berliner Literarischen Aktion e.V., gefördert durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, den Deutschen Übersetzerfonds und das Programm "Neustart Kultur".
Bojan Žižović wurde 1975 in Pula geboren. Nach dem Besuch einer weiterführenden Schule für bildende Kunst, spezialisierte er in Venedig alte Graphiktechniken und studierte in Ljubljana Malerei, sowie Russisch und Südslawische Sprachen. Er veröffentlichte die Gedichtbände „Apsurd“ (1993) und „U slučaju da ne postoji“ („Für den Fall, dass es nicht existieren sollte“) (2007). Er arbeitet als Journalist und Redakteur in der Tageszeitung Glas Istre. Er hat viele Jahre lang mit dem Avantgarderockmusiker Franci Blašković und seiner Band Gori Ussi Winnetou zusammengearbeitet, die viele seiner Gedichte vertonte. 2019 veröffentlichte er den Roman „Stranka“ („Die Partei“).
Neven Ušumović wurde 1972 in Zagreb geboren und wuchs in Subotica (Vojvodina, Serbien) auf. Er studierte Philosophie, Vergleichende Literaturwissenschaft und Hungaristik in Zagreb. Von 1996 bis 2002 arbeitete er als Bibliothekar in Zagreb, ab 2002 in der Stadtbibliothek Umag. Er veröffentlichte die Erzählungsbände „7 mladih“ („7 junge [Menschen]“) (1997), „Makovo zrno“ („Mohnsamen“) (2009), „Rajske ptice“ („Paradiesvögel“) (2012), sowie den Roman „Ekskurzija“ („Exkursion“) (2001). „U stočnom vagonu“ („Im Viehwagon“), eine Auswahl seiner Erzählungen, wurde 2014 in Belgrad veröffentlicht. Seine Erzählungen erschienen auch in den US-amerikanischen Anthologien „Best European Fiction“ und „Zagreb Noir“.
Nada Topić wurde 1977 in Split geboren. Sie verӧffentlichte die Lyrikbӓnde „Svetac u trajektnoj luci“ („Ein Heiliger am Fӓhrendock“) (2005), „Meteorologija tijela“ („Meteorologie des Körpers“) (2015), „Bezbroj i druge jednine“ („Unzahl und andere Singulare“) (2017) und „Otac“ („Vater“) (2019); das Bilderbuch „Kako se rodila roda“ („Wie der Storch geboren wurde“) (2007); sowie den Kurzgeschichtenband „Male stvari“ („Kleine Sachen“) (2016). Sie ist außerdem die Autorin des Sachbuchs „Knjižara Morpurgo u Splitu (1860.-1947.) i razvoj kulture čitanja“ („Die Buchhandlung Morpurgo in Split 1860-1947: die Entwicklung einer Lesekultur“) (2017). Der Lyrikband „Meteorologija tijela“ kam 2015 auf die Shortlist der Literaturpreise Risto Ratković Preis und Tin Ujević Preis, die Kurzgeschichtensammlung Male stvari 2017 auf die Longlist des Kamov Preises der Kroatischen Schriftsteller Gesellschaft (HDP). Sie lebt und arbeitet in Solin.
Darko Šeparović wurde 1987 in Vela Luka auf der Insel Korčula geboren, wo er auch aufwuchs. Er absolvierte ein Architekturstudium in Zagreb. Er schreibt Lyrik, Prosa und Literaturkritik. Er ist zuerst als Lyriker in Erscheinung getreten. Das Lyrikmanuskript „Autopilot“ erhielt den Preis für unveröffentlichte Manuskripte Na vrh jezika (Auf der Zungenspitze) und wurde daraufhin 2015 als Buch veröffentlicht. 2018 Veröffentlichung des Romans „Krvotok“ („Blutkreislauf“) in dem der Lyriker immer noch durchscheint. Er besitzt einen Bootsführerschein, lebt aber trotzdem auf dem Festland, in Zagreb.
Damir Pilić wurde 1969 in Šibenik geboren. Er absolvierte ein Magisterstudium der Psychologie und ein Studium des Journalismus an der Philosophischen, bzw. der Fakultät der Politikwissenschaften in Zagreb. Er veröffentlichte die Romane „Đavo prvo pojede svoju majku“ („Der Teufel frisst zuerst die eigene Mutter“) (2001), „Splitting: kako sam tražio Srbe po gradu“ („Splitting: wie ich in der Stadt nach Serben suchte“) (2014), und „Kao da je sve normalno“ („Als wäre alles normal“) (2018); sowie die Sachbücher „Marx nije mrtav“ („Marx ist nicht tot“) (2016) und „Samoubojstvo: oproštajna pisma“ („Selbstmord: Abschiedsbriefe“) (1998). Von 1994 bis 2001 schrieb er für die satirische Wochenzeitung Feral Tribune, seit 2001 schreibt er für die Tageszeitung Slobodna Dalmacija. Er lebt in Split.
Nikola Petković wurde 1962 in Rijeka geboren, wo er heute Cultural Studies und Philosophie an der Philosophischen Fakultӓt lehrt. Er ist Autor von 18 Büchern, darunter die vier Romane: „Kako svezati cipele“ („Wie die Schuhe binden“), 2011; „Uspavanka za mrtve“ („Schlaflied für Tote“), 2007; „Priče iz davnine“ („Geschichten aus uralten Zeiten“), 1989; „Put u Gonars“ („Der Weg nach Gonars“), 2018; vier Lyrikbӓnde, sowie Essaybӓnde und Sachbücher. Von 2011 bis 2017 war er der Vorsitzende der Kroatischen Schriftstellergesellschaft (HDP). Er rezensiert Lyrik in der Tageszeitung Novi list. Auf Englisch erschienen sind bisher zwei Lyrikbӓnde und der Roman „Kako svezati cipele“ (Dalkey Archive Press, 2017). „Put u Gonars“ wurde vor kurzem mit dem T-portal Preis für den kroatischen Roman des Jahres 2018 ausgezeichnet.
Nebojša Lujanović wurde 1981 in Novi Travnik, Bosnien und Herzegowina, geboren. Er hat die verschiedensten Jobs gemacht: Bauarbeiter, Lagerist, Bibliothekar, Hochschullehrer. Er studierte Politikwissenschaft, Soziologie und Vergleichende Literaturwissenschaft. An der Philosophischen Fakultät in Zagreb doktorierte er auf dem Gebiet Literaturwissenschaft. Bisherige Veröffentlichungen: der Erzählungsband „S pogrebnom povorkom nizbrdo“ („Mit dem Trauerzug bergab“) (2008); die Romane „Godina svinje“ („Jahr des Schweins“) (2010), „Orgulje iz Waldsassena“ („Die Orgeln aus Waldsassen“) (2011), „Oblak boje kože“ („Hautfarbenwolke“) (2015) und „Južina“ („Südwind“) (2019). Außerdem, „Autopsija teksta“ („Autopsie des Textes“), ein Handbuch für Creative Writing; die literaturwissenschaftliche Studie „Prostor za otpadnike“ („Ein Raum für Abtrünnige“), sowie den Essayband „Fatalne simetrije“ („Fatale Symmetrien“). Er lebt in Split und läuft als Hobby Marathons.
Zoran Lazić, 1976 in Slavonski Brod geboren, ist Schriftsteller und Drehbuchautor. Er schreibt Romane: „Jednog dana ništa“ („Eines Tages nichts“), „Ljeto u gradu“ („Sommer in der Stadt“), „Gori domovina“ („Die Heimat brennt“); Erzählungen und Kurzgeschichten: „Miss Krampus“, „Kalendar“ („Kalender“); Drehbücher für Spielfilme („Narodni heroj Ljiljan Vidić“) und TV Serien („Zakon!“, „Bitange i princeze“); und Theaterstücke: „Spektakluk“ („Spektakltum“). Er ist auch ein ehemaliger Film- und Musikkritiker und war Redakteur des generationsbestimmenden Magazins für Popkultur Nomad. Er lebt in Zagreb.
Maša Kolanović wurde 1979 in Zagreb geboren. Sie lehrt Neuere kroatische Literatur an der Abteilung für Kroatistik der Philosophischen Fakultät in Zagreb. Seit 2017 leitet sie das Projekt „Ökonomische Grundlagen der kroatischen Literatur“. Sie veröffentlichte zahlreiche kürzere wissenschaftliche Arbeiten, sowie das Sachbuch „Udarnik! Buntovnik? Potrošač… Popularna kultur i hrvatski roman od socijalizma do tranzicije“ („Held der Arbeit! Rebell? Verbraucher… Populäre Kultur und der kroatische Roman vom Sozialismus bis zur Transition“) (2011). Sie ist Herausgeberin der Sammelbände „Komparativni postsocijalizam: slavenska iskustva“ („Komparativer Postsozialismus: slawische Erfahrungen“) (2013) und „The Cultural Life of Capitalism in Yugoslavia: (post)Socialism and Ist Other“ (Palgrave Macmillian, New York, 2017). Sie veröffentlichte den Erzählungsband „Pijavice za usamljene“ („Wirbelwinde für Einsame“) (2001), den Roman „Sloboština Barbie“ (2008), die Prosa „Jamerika: trip“ (2013), sowie den Erzählungsband „Poštovani kukci i druge jezive priče“ („Sehr geehrte Insekten und andere unheimliche Geschichten“) (2019).
Željka Horvat Čeč wurde 1986 in Čakovec geboren. Sie hat ein Magisterstudium der Kroatischen Sprache und Literatur absolviert und lebt in Rijeka. Sie hat zwei Gedichtbände, einen Erzählungsband und den Roman „4 brave“ („4 Schlösser“) veröffentlicht. Ihre sprachlich minimalistischen Lyrikbände haben ihr Aufmerksamkeit und Auszeichnungen gesichert. Der Lyrikband „Moramo postati konkretni“ („Wir müssen konkret werden“) war Finalist des Kamov-Preises 2015. Ihre Gedichte wurden ins Englische, Französische, Deutsche und Schwedische übersetzt. Mit dem Roman „4 brave“ hat sie 2016 auch als Prosaautorin auf sich aufmerksam gemacht. Der pseudoautobiografische, von dokumentarischen Elementen durchzogene, Roman erzählt vom Aufwachsen in einem Dorf in Nordkroatien unweit der Grenze zu Ungarn in den Neunzigern.
Goran Ferčec wurde 1978 in Koprivnica geboren. Er ist Schriftsteller und Dramaturg. 2015 wurde im Zagreber Jugendtheater (ZKM) sein Text „Pismo Heineru M.“ („Brief an Heiner M.“) aufgeführt. Der Text „Radnice u gladovanju“ („Arbeiterinnen am Hungern“) wurde 2014 innerhalb des Projektes „Vor den Hunden“, in Koproduktion des fringe ensemble aus Bonn und der Schaubühne Lindenfels aus Leipzig, aufgeführt, sowie 2017 auch im ZKM. Er ist Autor der Textvorlage für die Performance „Ispravci ritma“ („Rhythmuskorrektionen“), einer Koproduktion der Performancegruppe BADco. und des Kroatischen Volkstheaters in Zagreb. Er ist Autor des Romans „Ovdje neće biti čuda“ („Hier wird es kein Wunder geben“) (2011), des Essaybands „Priručnik za jučer“ („Handbuch für gestern“) (2015), und der Sammlung von Theaterstücken „Prekovremeni rad“ („Überstunden“) (2018).
Slađana Bukovac, 1971 in Glina geboren, absolvierte ein Studium der Kunstgeschichte und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Zagreb. Sie wurde ins Deutsche und Ungarische übersetzt. Bisher veröffentlichte sie die Romane „Die Reisenden“, (2003; erhielt die Preise Slavić und Kiklop für Debuts; Deutsch 2006 beim Kitab-Verlag, Klagenfurt); „Rod avetnjaka“ („Rasse der Gespenster“, 2008; mit dem Fran Galović Preis ausgezeichnet); „Stajska bolest“ („Stallkrankheit“, 2016), der es auf die Shortlist der zwei wichtigsten kroatischen Literaturpreise für Romane schaffte: den T-portal Preis und den Fric Preis; sowie 2005 den Gedichtband „Nijedan pauk nije savršen“ („Keine Spinne ist vollkommen“).
Viktorija Božina gehört zu jenen hoffnungsvollen jungen AutorInnen, die das Lit Link Festival immer wieder ins Programm aufnimmt und zu affirmieren versucht. Sie wurde 1990 in Zadar geboren, wo sie heute Kroatische Sprache und Literatur studiert. Sie hat in den USA gelebt und dort ein Informatikstudium absolviert. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten in diversen Zeitschriften und hat 2018 mit dem Roman „Turbofolk“ debütiert. Autobiografisch inspiriert, erzählt er auch von Amerikaerfahrungen, spielt aber hauptsächlich im halburbanen-halbruralen Ambiente der dalmatischen Mondlandschaft (Benkovac und Umgebung) und im Umfeld der Turbofolksubkultur, die in der Generation der Autorin eine so wichtige Rolle spielt, aber bisher kaum literarische Spuren hinterlassen hat.
Julijana Adamović ist eine preisgekrönte Schriftstellerin. Ihr letzter, autobiographisch inspirierter Roman, „Divlje guske“ („Wildgänse“) (2018), wurde von Kritik und Publikum sehr positiv aufgenommen. Sie wurde 1969 im Norden Serbiens geboren, in der multinationalen pannonischen Region Vojvodina (noch genauer, in Bačka), die durch die Jahrhunderte Staaten und ihre ethnische Struktur „wechselte“. Obwohl intensive Migrationen Menschen verschiedener Zugehörigkeiten einander näherbrachten, zerrüttete der Krieg in den Neunzigern die Beziehungen wieder und führte zu erneuten Migrationswellen, was auch das literarische Interesse der Autorin bestimmte. Im Roman „Divlje guske“ reflektiert sie durch das Prisma einer intimen Geschichte über das Aufwachsen zweier siebenjähriger Zwillingsschwestern die gesellschaftlichen Verhältnisse im sozialistischen Jugoslawien, sowie die Spuren der Zeiten davor, mit einem unmittelbaren Einblick in den fluiden Charakter von Identität. Sie lebt in Vukovar.
"Lit Link Festival – zu Gast in Wien" ist ein informaler "Zusatzabend" des Literaturfestivals Lit Link, dessen offizielles Programm im Frühsommer dieses Jahres in Kroatien stattfand. Teilgenommen haben AutorInnen, erlegerInnen und LektorInnen aus Österreich, Deutschland, der Schweiz und Kroatien.
Beim zweisprachigen Programm (mit projizierten Übersetzungen) machen mit: Barbara Rieger, Nada Topić, Jovana Reisinger, Željka Horvat Čeč, Marija Dejanović, Jessica Beer, Kristine Listau, Jonas Lüscher, Marko Pogačar, Stipe Ćurković, Robert Perišić und Jӧrg Sundermeier.
12.2.2019 | 19.30 Uhr | Neuer Salon
Auf der Berlinale 2004 wurde der Film »Die Zeugen« des Regisseurs Vinko Brešan mit dem Friedenspreis ausgezeichnet. Er basiert auf einem Roman des kroatischen Autors und Journalisten Jurica Pavičić, der auch das Drehbuch verfasste. Der Roman spielt in den 1990er Jahren, zur Zeit des Kriegs in Kroatien, und setzt sich kritisch mit den Auswüchsen des Nationalismus auseinander. Im Mittelpunkt steht eine Handvoll traumatisierter Kriegsheimkehrer, die einen serbischen Unternehmer ermorden und dessen Tochter, die Zeugin des Verbrechens wurde, kidnappen. »Die Zeugen«, veröffentlicht 1998, war Pavičićs erster Roman, der nun zur Berlinale 2019 in einer deutschsprachigen Neuauflage bei schruf & stipetic (Berlin) erscheint.
Diese wichtigste Arbeit von Petar Hektorović wird zum ersten Mal auf einer Leinwand zu sehen sein. Es stellt sich die Frage, ob das vor 400 Jahren geschriebene Gedicht mit einer eher statischen Handlung, gut genug für den Film wäre. Der Filmemacher Milan Trenc, ein weltberühmter Illustrator, der in New York Time veröffentlichte, dem Hollywood Ideen verkaufte, erzählte, wie er auf die Idee kam ein Film nach einen solchen Vorlagen zuschreiben.
Die Autorin Ivana Sajko und ihre Übersetzerin Alida Bremer erhalten für "Liebesroman" (Voland & Quist) den 10. Internationalen Literaturpreis − Haus der Kulturen der Welt 2018 für übersetzte Gegenwartsliteraturen.
Die kroatische Architektur hat ihre Wurzeln in einer langen Geschichte: Die Kroaten bewohnten das Gebiet für vierzehn Jahrhunderte, aber es gibt wichtige Reste früherer Perioden, die im Land noch erhalten sind.
Mit dem Ziel, über die missliche Lage von Frauen aufzuklären, veröffentlichte Zofka Kveder bereits in Prag ihre erste Erzählsammlung Misterij žene (1900, Das Mysterium der Frau). In kurzen naturalistischen Skizzen schilderte die junge Autorin Lebensepisoden von Frauen verschiedenen Alters und unterschiedlicher sozialer Zugehörigkeit, die jedoch die Erfahrung von häuslicher Gewalt, ungerechter Arbeitsteilung und Ausbeutung, gesellschaftlicher Benachteiligung und Doppelmoral teilten.
Im Jahr 1906 übersiedelte sie nach Zagreb, wo sie als Redakteurin der Frauenzeitung, einer Beilage des deutschsprachigen, pro-jugoslawischen Agramer Tagblattes (1910-1917), sowie als Gründerin der Zeitschrift Ženski svijet (ab 1918 Jugoslavenska žena, 1917-1920) zu einer zentralen Figur der aufstrebenden jugoslawischen Frauenbewegung avancierte.
In ihrem ersten Roman Njeno življenje (1914, Ihr Leben) konzentrierte sich Kveder auf das Schicksal der Protagonistin Matilda Sterle.
Der Stil von Dasa Drndic war eine einzigartige Mischung aus Fakt und Fiktion. In ihren Arbeiten vermischte sie eine nüchterne Sprache und zurückhaltend poetische Miniaturen mit historischen Tatsachen.
So auch in dem Roman "Sonnenschein", der vom Holocaust erzählt und mit Fakten und Fotos genauso arbeitet wie mit einer fiktiven Liebesgeschichte zwischen einem SS-Offizier und einer Jüdin. Ihr Roman "Belladonna" erschien im Februar 2018.
Nur wenige Kilometer von der Stadt Korčula entfernt, am östlichen Ufer der gleichnamigen Insel, liegt das Dorf Lumbarda. Vor mehr als zweitausend Jahren war Lumbarda eine Gemeinde der griechischen Kolonie der Insel Vis.
Im Jahr 1877 entdeckten Archäologen in Lumbarda eine antike Steinschnitzerei, das als Lumbarda-Psephisma bekannt wurde.
"Und du willst nach Senj, Thilo?“
Ja. Ich wollte trotz des touristischen Überangebot Kroatiens jene Stadt sehen, in die der von den Nazis verfolgte Kurt Held und seine Frau Lisa Tetzner 1940 kamen und Inspiration zum Verfassen der „Roten Zora“ erhielten.
Senj ist die Stadt der roten Zora und ihrer Bande. Die fünf Kinder im Buch haben ihr Vorbild in der Zeit, in der der Schriftsteller Kurt Held in der kroatischen Hafenstadt war, Sommer 1940.
Aus dem Gymnasium in Senj wurde er wegen "der Undiziplin und antireligioesen Ausschreitungen" hinausgeworfen...
Kamov starb am 8. August 1910, als Boheme im Alter von 24 Jahren in der katalonischen Hauptstadt in dem Krankenhaus Santa Cruz. Er wurde namenlos auf dem öffentlichen Friedhof Sud – Este begraben.
In seiner Heimat wurde seine Kunst weder ganz verstanden noch akzeptiert. Durch seinen frühen Tod blieb viel Freiraum für Widersprüchliches und Geheimnisvolles aus seinem Leben.
Auszüge aus dem Roman "Walderinnern" (Sjećanje šume; 2016).
Aus dem Kroatischen von Hedi Blech-Vidulic.
„Sjećanje šume“ ist ein großer Roman kleinen Umfangs, so wie „Zimsko ljetovanje“ [„Sommerfrische im Winter“, Vladan Desnica] oder „Prokleta avlija“ [„Der verdammte Hof“, Ivo Andrić] oder „Der Fremde“, [Albert Camus] oder … Sie können selbst die Liste vervollständigen, jedenfalls wird sie nicht allzu lang werden. Teofil Pančić, Globus, Zagreb
Erlebens der Welt. Während des ganzen Romans tauchen Passagen auf, die den Leser zurückversetzen in diesen ursprünglichen Eindruck von Welt und Natur. In diesem Sinne ist Karakašs Buch außerordentlich erfolgreich im „Rekonstruieren“ kindlichen Erlebens. Đorđe Krajičnik, Oslobođenje, Sarajevo
Damir Karakaš, geboren 1967 in Plašcica (Region Lika, Kroatien), veröffentlichte mehrere Bücher, darunter Romane, Erzählungen und einen Reiseprosaband.
Dinko Zlatarić, auch Dominko Zlatarić (1558 -1613) war ein kroatischer Poet und Übersetzer der Renaissance. Zlataric studierte Philosophie und Medizin in der italienischen Gemeinde Padua, wo er im Jahr 1579 zum Rektor der Studenten der Universität gewählt wurde. Es ist nicht gesichert, ob er seine Studien dort abschloss. Nach Dubrovnik kehrte er im Jahr 1581 zurück. Zu Dichtern aus der Republik Ragusa und aus Italien pflegte er freundschaftliche Verhältnisse. Er schrieb in kroatischer und italienischer Sprache. Ein Thema seiner Werke war die Liebe. Aber auch der satirisch-humoristische Schreibstil hielt in seinen Werken Einzug. Als einer der besten Übersetzer der älteren kroatischen Literatur wird er ebenfalls gehandelt. In seinen Übersetzungen werden die Urheber sehr respektiert. Im Jahr 1580 veröffentlichte er die Pastorale Aminta T. Tassa; jedoch ist kein Exemplar davon bis heute erhalten geblieben. Das Ziel seiner Übersetzungsarbeiten war nach eigener Angabe „die Bereicherung der kroatischen Sprache“. In seiner Lyrik der Liebe schreibt er über die ideale Beziehung. Einige Lieder bearbeiten Inhalte aus der Mythologie der Antike, wiederum andere sind Übersetzungen aus klassischen Quellen.
Andrea David, eine deutsche Bloggerin und großer Film-Fan, bereiste alle Locations in Kroatien, an welchen „Game of Thrones“ gedreht wurde.
Diese Fotos verbreiten sich wie ein Lauffeuer im Netz. Grund hierfür ist nicht nur, dass die Fotografin berühmte Filmkulissen bereist, sondern diese auf eine ganz besondere Art und Weise festhält.
Vorliegende Studie zum deutschsprachigen Theater in Kroatien fasst Batušićs langjährige Forschungen zusammen, die auf Kroatisch erschienen sind und im Literaturverzeichnis im Anhang angeführt werden. Erstmals werden sie nun einer deutschsprachigen Öffentlichkeit bekanntgemacht. Beginnend bei den theatralen Veranstaltungen der Renaissance und fortsetzend mit den Theaterspielen der Jesuiten, die die Bevölkerung für ein regelmäßiges Theater sensibilisierten, zeigt Batušić, wie durch den politischen Verwaltungsraum der Habsburgermonarchie auch die besprochenen Gebiete Kroatiens Teile eines Theaternetzwerkes wurden, das den Boden für den Durchzug der deutschsprachigen Truppen bereitete. Die Interaktionen und Wechselwirkungen der deutschsprachigen Theaterunternehmer mit den jungen nationalen Theaterbestrebungen in kroatischer Sprache bildeten die Basis für das spätere kroatische Nationaltheater.
In der Studie von Nikola Batušić (1938–2010) sind alle Entwicklungsstränge des deutschsprachigen Theaters in Kroatien von den Anfängen bis zum Ende der Monarchie nachgezeichnet.
Wo Gier ist, lauert Grausamkeit, und Sex reimt sich auf Tod: Zoran Ferićs Roman über das wilde Inseltreiben im Kroatien der siebziger Jahren fällt mindestens so morbid wie burlesk aus.
Von Jörg Plath / NZZ
Miroslav Krleža gilt als wichtigster Autor Kroatiens. Nach 50 Jahren ist sein umfangreiches Hauptwerk "Die Fahnen" ins Deutsche übersetzt worden: ein zeitgeschichtliches Epos über die Vor- und Nachgeschichte des Ersten Weltkriegs, abseits der gewohnten Narrative einer westorientierten Geschichtsschreibung.
Von Wolfgang Schneider / Deutschlandfunk
Die kroatische Autorin Ivana Sajko gehört zu den Erneuerinnen des südosteuropäischen Theaters. Seit einem Jahr lebt sie in Berlin. Eine Begegnung.
VON NADINE LANGE / Der Tagesspiegel
Die kroatische Schriftstellerin, Dramaturgin und Regisseurin Ivana Sajko ist in ihrem Land eine wichtige künstlerische Stimme und ihre Theaterstücke wurden auch in Deutschland aufgeführt. Nun hat sie mit "Liebesroman" ein Buch vorgelegt, über das der Leipziger Schriftsteller Clemens Meyer schreibt: "Als ich Ivana Sajko das erste Mal traf und ihre Texte hörte und las, wusste ich sofort, das ist was Besonderes. Da spürte ich die Kraft ihrer Sprache, die Schmerzen der Liebe und des Krieges, und ich war getroffen von diesem klaren und poetischen Sajko-Sound."
Modernisierer, Kollaborateure, Faschisten: Die Geschichte und die Wahrnehmung der Balkandeutschen ist vielfältig und bis heute mit Tabus belegt. In den letzten Jahren sind sie jedoch zum Thema der kroatischen Literatur geworden.
Von Martin Sander und Ksenija Cvetković-Sander / Deutschlandfunk kultur
Hinreißend erzählt Zoran Feric in seinem neuen Buch „In der Einsamkeit nahe dem Meer“ von einer verlorenen Sommerwelt in Kroatien.
Von Norbert Mappes-Niediek / Frankfurter Rundschau
KORANA SERDAREVIĆ wurde 1982 in Zadar geboren, wo sie auch die Grundschule und das Gymnasium besuchte. An der Philosophischen Fakultät in Zagreb machte sie ihren Diplomabschluss in Kroatistik und Vergleichenden Literaturwissenschaften. Sie war als Kulturjournalistin beim Tagesblatt Večernji list und der Wochenzeitschrift Forum tätig, des Weiteren Mitarbeiterin bei mehreren Wochenjournalen und Internetportalen. Seit 2013 unterrichtet sie am Gymnasium und übersetzt freiberuflich aus dem Englischen. Im Jahr 2013 erhielt sie zweimal den ersten Preis für ihre Kurzgeschichten: den Ranko-Marinković-Preis for die Kurzgeschichte Kravosas ("Vierstreifennatter") und den Zlatko- Tomičić-Preis für Ptice ("Vögel"). Mit dem Ranko-Mainković-Preis für Kurzgeschichten wurde sie ein zweites Mal 2016 ausgezeichnet. Ihre Texte wurden in allen relevanten Literaturzeitschriften veröffentlicht sowie im Dritten Programm des kroatischen Rundfunks.
IRENA LUKŠIĆ wurde 1953 in Duga Resa geboren. Ihren Diplom-Abschluss erhielt sie an der Philosophischen Fakultät in Zagreb, wo sie auch promovierte. Sie verfasst Prosa, Bühnenstücke, Essays, Erzählungen, Fernseh- und Hörspiele, Drehbücher, Fachabhandlungen und wissenschaftliche Arbeiten und übersetzt aus dem Russischen. Ihre Prosa wurde ins Englische, Mazedonische, Deutsche, Slowenische und Türkische übersetzt und in zahlreiche Anthologien aufgenommen. Sie ist Redakteurin der Bibliotheken Književna smotra ("Literaturschau") und Na tragu klasika ("Auf den Spuren der Klassiker") und Redaktionsmitglied bei mehreren kroatischen und ausländischen Zeitschriften . Über dreihundert Arbeiten über russische und kroatische Literatur hat sie in Publikationen im In- und Ausland veröffentlicht sowie Werke zahlreicher russischer Autoren ins Kroatische übersetzt. Für ihre Tätigkeiten wurde sie mehrfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie die Goldene Plakette des Kulturvereines Matica hrvatska und den J.J. Strossmayer-Preis für ihre Aufarbeitung des Tagebuchs von Dragojla Jarnević Dnevnik Dragojle Jarnević, 2001; den Kiklop-Preis für die beste Bibliothek Na tragu klasika in den Jahren 2007, 2008 und 2009; den KulturKontakte-Preis für ihre gesamte schriftstellerische, übersetzerische und redaktionelle Tätigkeit 2009; den Jahrespreis der kroatischen Vereinigung der Literaturübersetzer für die beste Übersetzung eines literarischen Werkes, 2009; den Iso-Velikanović-Preis für die beste Übersetzung 2011; den Kiklop-Preis: Redakteurln des Jahres 2011 und 2012 sowie den Kiklop -Preis für Gradovi, sela, dvorci ("Stadt, Land, Schloss") als bestes Essay-Werk 2013.
Deutschlandradio Kultur:
"Hierzulande gilt der jugoslawische Schriftsteller Ivo Andrić als Klassiker, dessen Werke uns die Geschichte und Konflikte des ehemaligen Jugoslawiens näher bringen. Doch auf dem Balkan ist der Literaturnobelpreisträger von 1961 eine umstrittene Figur."
Rijeka in Kroatien wurde im Frühjahr 2016 zur europäischen Kulturhauptstadt 2020 ernannt.
Wenn man moderne Malereien und Skulpturen mag und wissen möchte, was für Werke kroatische Künstler vom 19. bis zum 21. Jahrhundert erschaffen haben, sollte man auf einem Städtetrip nach Zagreb die Moderna Galerija besuchen.
Ein Museum in Zagreb zeigt, was von der Liebe übrig blieb.
Als Martin Kusej 2013 bei den Wiener Festwochen die Trilogie „In Agonie“ von Miroslav Krleza präsentierte, war dies für viele die erste Begegnung mit diesem kroatischen Autor. Sein fünfteiliger Roman „Die Fahnen“, dessen erste deutsche Übersetzung nun im Wieser Verlag erschienen ist, behandelt ebenfalls den Ersten Weltkrieg samt Vorgeschichte und Auswirkungen. Ein gewaltiges, imponierendes Werk.
"'Die Fahnen', das Meisterwerk des kroatischen Jahrhundertautors Miroslav Krleža, galt lange als unübersetzbar. Nun ist diese Vater-Sohn-Geschichte auf Deutsch erschienen." (Karl-Markus Gauß, Süddeutsche Zeitung)
"Er ist der große Unbekannte der europäischen Literatur: Endlich erscheint Miroslav Krlezas Hauptwerk auf Deutsch." (Frankfurter Allgemeine Zeitung)
"Sein Rang als einer der wichtigsten europäischen Schriftsteller des 20.Jahrhunderts ist in Fachkreisen unbestritten, und doch kennt ihn in unseren Breitengraden kaum jemand: den kroatischen Schriftsteller Miroslav Krleza. Er wird gerne mit Karl Kraus, Bertolt Brecht oder Robert Musil verglichen, manche sprechen von ihm als "kroatischer Goethe". Jean-Paul Sartre soll gesagt haben, er hätte sich viele künstlerische und politische Umwege ersparen können, hätte er früher um das Werk von Miroslav Krleza gewusst. Er selbst verehrte Rainer Maria Rilke, verachtete hingegen etwa Hugo von Hofmannsthal, auch für Thomas Mann hatte er nichts übrig, obwohl er mit diesem die antifaschistische Haltung teilte. Nun ist sein fünfbändiges Monumentalwerk "Die Fahnen" erstmals in deutscher Übersetzung erschienen - eine kulturelle Großtat." (ARD.de)
Krka-Wasserfall, Zrmanja-Fluss, der Gipfel Tulove Grede: Die Drehorte von "Winnetou" sind spektakulär... Der kroatische Schriftsteller Edo Popovic hat in seinem Buch „Anleitung zum Gehen“ ausführlich über seine Wanderungen in diesem Gebiet berichtet – und dem Velebit eine Liebeserklärung gemacht. Aber im südlichen Teil, dort, wo die Winnetou-Filme einst gedreht wurden, müssen Bergtouristen aufpassen.
Von Hella Kaiser / Der Tagesspiegel
Drago Gervais war ein kroatischer istrischen Dichter und Dramatiker, und einer der bedeutendsten Dichter schreibt in dem tschakawischen Dialekt der kroatischen Sprache.
Drago Gervais wurde 1904 in Opatija geboren. Sein Vater Artur, ein Nachkomme von einem Französisch Soldaten in Napoleons Armee, war Musiklehrer in Severin na Kupi im Gorski Kotar Region Kroatiens, damals Teil des österreichisch-ungarischen Monarchie geboren. Seine Mutter Klementina war von Opatija. Im Jahre 1918 während der italienischen Annexion von Istrien, zog er mit seiner Familie nach Bakar. Im Jahr 1922 absolvierte er das Gymnasium in Sušak und besuchte Zagreb Law School. Während seines Studiums begann er mit dem Triestiner Magazin Naš Glas, in der seine ersten beiden Gedichte, Iz Improvizacija und Mi, veröffentlicht wurden zusammenarbeiten. Bald nach seinem Abschluss zog er nach Crikvenica, wo er arbeitete in einem örtlichen Rechtsanwaltskanzlei. Im nächsten Jahr veröffentlichte er seine erste Gedichtsammlung čakavski stihovi. Später arbeitete er in Bjelovar und Belgrad während des Zweiten Weltkriegs.
In Belgrad schließlich arbeitete er für die jugoslawischen staatlichen Nachrichtenagentur, Tanjug, und dem Ministerium für Auswärtige Angelegenheiten, aber bald wieder in Rijeka, wo er als Direktor des Rijeka Croatian National Theater. Er arbeitete dort bis ein Autounfall in der Nähe von Sežana plötzlich nahm sein Leben im Jahr 1957, im Alter von 53.
Der bekannteredialektdichter Istriens ist der aus einem kleinen Ort an der Raša stammende Schriftsteller Mijo Mirković (1898-1963). Er schrieb über das schwere Leben der Fischer und Matrosen und Veröffentlichte unter dem Pseudonym Mate Balota Čakavische Gedichte.
Mijo Mirković (1898 - 1963) war ein Akademiker und Professor an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften in Zagreb. Er veröffentlichte eine große Anzahl von Bücher, wissenschaftliche Studien und Artikel über Wirtschaft und kroatischen Kulturgeschichte. Er war tief in Journalismus und Literatur beteiligt und ist Autor verschiedener wissenschaftlicher Monographien über Matthias Flacius Illyricus.Unter seinen literarischen Werke sind: Dragi Kamen (1938), Gedichte in tschakawischen Dialekts; der Roman Tijesna zemlja (1946), und Chroniken Zusammenhang mit istrischen Themen. Seine Gedichte sind mti den istrischen Menschen und ihrem Land verbunden.
Der kroatische Schriftsteller Ivan Kozarac erschien in der Literatur im Jahr 1902 mit dem Gedicht in der Zeitung. In den acht Jahren seiner literarischen Tätigkeit (1902-1910) schrieb er etwa 60 Gedichte, 40 Kurzgeschichten und Novellen, den Roman und eine Autobiografie.
Der Roman "Đuka Begović" ist seine literarische Spitzenleistung.
Leseprobe zu: Zoran Feric: Das Alter kam am 23. Mai gegen 11 Uhr / Roman / Aus dem Kroatischen von Klaus Detlef Olof / Folio Verlag, Wien / 480 Seiten
Die ehemalige Klasse eines Zagreber Gymnasiums trifft nach Jahren zusammen, um ihre Abiturfahrt zu wiederholen. Die "Tramuntana", ein Motorschiff, führt die mittlerweile Mittsechziger ein zweites Mal der dalmatinischen Küste entlang.
In zahlreichen Rückblenden erzählt die Hauptfigur, der ebenfalls an Bord befindliche Gynäkologe Tihomir Romar, seine Lebensgeschichte. Im Zentrum steht dabei die fatale Liebesbeziehung zu seiner einstigen Mitschülerin Senka, die beinahe zerstörerische Dimensionen annimmt und für drei Menschen zur Hölle auf Erden wird.
Zoran Feric zeichnet ein ironisches Sittenbild der goldenen Jugend im Tito-Jugoslawien, Abkömmlinge einer neuen privilegierten Klasse, deren Pubertät mehr von den Auswirkungen der sexuellen denn der sozialen Revolution geprägt ist. Die zweite Abiturfahrt spült alte Beziehungsgeflechte wieder hoch, vergessen geglaubte pubertäre Verhaltensmuster paaren sich mit aufkeimender Senilität.
Ignjat Đurđević (1657- 1737), auch Ignazio Giorgi, war eine barocke Dichter und Übersetzer, auch Benediktinermönch und Astronom. Đurđević wurde in der Republik Ragusa geboren.
Als Mitglied einer reichen und angesehenen Familie lebte er leichtsinnig und oft in Ausschweifungen. Seine Liebe Abenteuer kostete ihn die Position des Herzogs auf Šipan. Wegen seiner unerfüllten Liebe zu einer diklica von Dubrovnik und ein Wüst Gedicht, das er ihr schrieb, Đurđević hatte sogar, um die Stadt für eine Weile zu verlassen.
Er war ein dreisprachige Dichter (er schrieb in lateinischer, italienischer und kroatischer Sprache.) mit tiefen Gefühlen, hemmungslos von katholischen Moral. Seine feurigen Ljuvene pjesni sind einige der besten lyrischen Gedichten von Dubrovnik, mit Einflüssen aus Bunić Vers. Suze Marunkove, Đurđević Gedicht über Marunko von der Insel Mljet, die wegen einer schönen djevičina Pavica Seufzen ist, wurden offensichtlich von Dervis inspiriert durch seinen Namensvetter Stijepan Đurđević geschrieben. Dennoch Ignjat oft gelingt es wegen seiner freieren Stil treffen Stijepan.
Nach mehr als zwanzig Jahren der Vorbereitung, gedruckt Đurđević Uzdasi Mandaljene pokornice in Venedig im Jahre 1728, zusammen mit dem Kreislauf der Pjesni razlike. Magdalena ist sein schönstes Werk, während Gedichte haben außergewöhnlich abwechslungsreichen Themen und Formen. Experten in der kroatischen Literatur wie Mihovil Kombol und Ivo Frangeš aufgefallen, dass die Themen und Formen der Đurđević die Gedichte ähnlich zu den Gedichten von Fran Krsto Frankopan sind.
Im Jahre 1729 wurden seine Saltijer Slovinski in Venedig gedruckt. Sie enthalten Übersetzungen oder Paraphrasen der Psalmen des Königs David. Ihre feine Sprache und Stil unterscheiden sie von vielen ähnlichen Übersetzungen von den Dichtern von Dubrovnik gemacht.
Franjo Krsto Frankopan (1643-1671) war ein Politiker, Schriftsteller und Lyriker aus dem kroatisch-italienischen Adelsgeschlecht Frankopan.
Frankopan war Markgraf von Istrien sowie Graf von Tersat, einer Burg im damaligen Kroatien im Staatsverband mit Ungarn (heute zu Cazin, Bosnien und Herzegowina). Er wurde wegen seiner Beteiligung an der Magnatenverschwörung (in Kroatien: Zrinski-Frankopan-Verschwörung) durch Enthaupten hingerichtet.
Frankopan stand mit dem Palatin Franz Graf Wesselényi, Ferenc Graf Nádasdy und seinem Schwager Petar Zrinski an der Spitze der Zrinski-Frankopan-Verschwörung gegen Kaiser Leopold I. in Kroatien und Ungarn. 1671 wurde er deshalb wegen Hochverrats zum Tode verurteilt und zusammen mit Zrinski in Wiener Neustadt enthauptet. Seine Güter wurden eingezogen und seiner Familie der Adel aberkannt. Hauptsitz der Adelsdynastie war zuletzt das Schloss Ozalj nahe dem gleichnamigen Ort.
Lesung und Gespräch mit den kroatischen Dichterinnen Sonja Manojlović Zagreb | Ivana Šojat Osijek und dem Dichter Delimir Rešicki Osijek
Moderation: Alida Bremer Autorin und Übersetzerin, Split/Münster
13.12.2016 19:00
Haus für Poesie, Berlin
Theater im Burgbachkeller, Zug
5.12.2016 20:00 Uhr
In der Reihe „Residenzen“ : Doppellesung und Gespräch (Englisch/Deutsch)
Moderation: Ilma Rakusa, Schriftstellerin, Zürich
Als vornehmlich durch die romanischen Länder und hier insbesondere Italien vermittelt kam das Barock nach Kroatien, das freilich um 1600 noch über keine einheitliche Literatursprache verfügte, so dass sich hier in unterschiedlichen regionalen Zentren eine bedeutende Barockliteratur entwickelte, deren Sprache an den jeweiligen regionalen Dialekten/Sprachen orientiert war. Die größte Entwicklung hatte die Literatur in Dubrovnik und Dalmatien bereits seit dem 15. Jahrhundert, während der Renaissance bzw. des Humanismus genommen. Auch im Barock gibt es hier Entwicklungen, die zwar wie alles in dieser Gegend unter starkem italienischem Einfluss stehen, doch ähnlich wie es bereits während des Humanismus geschehen war, in der Literatur eine durchaus eigene Formensprache zeitigen. (vor allem im Bereich der Lyrik in Metrik und Strophik). Hier sind in der Lyrik zu nennen Ivan Bunić Vučić (1591-1658) (Gedichtsammlung Plandovanja; Müßiggänge 1620, geschrieben, erstmals 1849 veröffentlicht, Liebeslieder, 70 Gedichte) und Ignjat Đurđević (1675-1737) mit seinem Poem Uzdasi Mandalijene pokornice (Die Seufzer der Büßerin Mandalijena 1728, Venedig, 8 Gesänge der Büßerin in einem lyrischen Monolog).
Ivan Gundulić (1589-1638) ist der bedeutendste kroatische Schriftsteller des Barock. In Gundulić erreicht die dalmatinische Poesie ihren Höhepunkt. Seine Schöpfungen, lyrischen, dramatischen und epischen Inhalts, zeichnen sich durch eine Vollendung der Form und einen Wohllaut der Sprache aus, die weder vor noch nach ihm je wieder erreicht worden sind.
Gundulić war unter den Slawen der erste dramatische Dichter. In seiner Pastorale Dubravka feiert Gundulić die Gesellschaftsordnung in Dubrovnik.
Der Grundwortschatz des Standardkroatischen besteht ebenso wie derjenige der kroatischen Dialekte überwiegend aus Erbwörtern gemeinslawischer Herkunft. Auf dialektaler Ebene gibt es deutliche Unterschiede im Erbwortschatz zwischen den štokavischen, čakavischen und kajkavischen Varietäten, jedoch überwiegen insgesamt die Gemeinsamkeiten. Der Grundwortschatz des Standardkroatischen ist weitgehend štokavischer Herkunft.
Der Lehnwortschatz der kroatischen Dialekte unterscheidet sich regional stark: im Küstenraum gibt es viele Entlehnungen aus dem Dalmatischen und Italienischen, im nördlichen Landesinneren aus dem Ungarischen und Deutschen, in allen ehemals osmanischen Gebieten aus dem Türkischen.
Der Aufbauwortschatz des Standardkroatischen ist das Ergebnis eines kontinuierlichen Bestrebens, neue (Fach-)Begriffe fremdsprachiger, vor allem lateinischer Herkunft mit den Mitteln des Slawischen wiederzugeben. Dieses begann im Mittelalter im Kroatisch-Kirchenslawischen, setzte sich in der frühen Neuzeit in den regionalen Schriftsprachen und ihren Lexikographien fort und fand eine offizielle Kodifizierung in den maßgeblich am tschechischen Vorbild orientierten Werken des standardkroatischen Lexikographie des 19. Jahrhunderts. Ein großer Teil der im Laufe der Jahrhunderte geprägten Neologismen ist zwar wieder verschwunden oder von Anfang an nie über die Werke seiner Urheber hinausgelangt, ein anderer Teil ist jedoch zu einem festen Bestandteil der kroatischen Standardsprache geworden.
Marin Držić, auf Italienisch Marino Darsa (1508.-1567.), war ein kroatischer Schriftsteller aus Dubrovnik. Er war ein bedeutender Komödienschreiber der Kroatischen Literatur der Renaissance.
Das bekannteste Drama von ihm, trägt den Namen Dundo Maroje. Hier geht es um einen alten Mann, der seinen Sohn mit 5000 Dukaten nach Florenz schickt. Sein Sohn Maro geht aber nach Rom und trifft dort eine junge Dame (eine Kurtisane) und verprasst das Geld mit ihr.
Die Komödie Dundo Maroje (Onkel Maroje) wurde zum ersten Mal während der Fastnachtszeit des Jahres 1551 aufgeführt. Wie man dem Prolog entnehmen kann, ist dieses Werk die Fortsetzung der verlorengegangenen Komödie Pomet. Aus den Worten des Nekromanten geht deutlich hervor, daß auch im Pomet an einigen Vorkommnissen in Dubrovnik Kritik geübt wurde, der höchstwahrscheinlich der größte Teil des Publikums Beifall zollte: „Und ihr habt es mir gedankt“ - spricht der Nekromant – „und Lohn hab ich dafür erhalten, daß ich einigen bösen Zungen, die Gutes mit Bösem vergelten, ein Schloß vor den Mund geleget.“
Verfasst ist das Stück in der Dubrovniker Volkssprache, aber es gibt auch italienische Passagen.
Ivan Goran Kovačić (1913 - 1943) war ein kroatischer Schriftsteller. Kovačić verfasste Gedichte, Erzählungen und Essays. Am bekanntesten wurde sein Poem Jama (Das Massengrab), eine leidenschaftliche Anklage gegen die Schrecken des Krieges, und das in viele Sprachen übersetzt wurde. Auch Pablo Picasso wurde durch das Werk inspiriert. An seinem Geburtshaus in Lukovdol befindet sich eine Gedenktafel und daneben ein Denkmal. Hier findet alljährlich am Geburtstag des Schriftstellers die Veranstaltung Goranovo proljeće statt.
Dalibor Cvitan (1934 - 1993) war ein kroatischer Prosaist, Lyriker, Dramatiker, Essayist und Literaturkritiker.
Er verfasste mehrere Bände mit Essays, mit denen er sich in der kroatischen Literaturszene endgültig etablierte: Ironični narcis (Der ironische Narziss, 1971), Pravo na nesreću (Recht auf Unglück, 1978), Zgranut pred Zlom (Entsetzt von dem Bösen, 1978), sowie das posthum erschienene Demos i demon (Demos und Dämon, 1994). Die meisten seiner Essays handeln von alltäglichen Problemen.
Sein Romanwerk ist klein aber bedeutend, weil er sich damit den dominierenden literarischen Strömungen seiner Zeit entgegenstellte (Jeans Prosa, Phantastik, Genre-Prosa... ) und einen eigentümlichen Rückfall in den Existentialismus in der kroatischen Literatur darstellt. Es handelt sich um die Romane Polovnjak (Der Gebrauchte, 1984) und Ervin i luđaci (Erwin und die Wahnsinnigen, 1992), die häufig die „Duologie“ von der zeitgenössischen Zagreber Existenz genannt werden, sowie um den posthum veröffentlichten Roman Privatna stvar (Privatsache, 2000), der allerdings vor den beiden ersterwähnten verfasst wurde.
Einige seiner Werke erschienen 1996 in der Anthologie Zywe zradla, einer Zusammenstellung kroatischer Dichtung, ausgewählt und übersetzt von der polnischen Schriftstellerin und Übersetzerin Łucja Danielewska.
Ein wesentlicher Aspekt der europäischen Kultur als Gesamtheit ist das schöpferische Innovationsvermögen der sogenannten „kleineren Völker“, die im bewussten Kulturschaffen, zur Verteidigung der eigenen Identität, gegen die quantitativ stärkeren Nationen kulturell produktiv, kreativ und innovativ werden müssen.
Alle Vertreter kleinerer Nationen bringen ihre spezifische Gefühlswelt, ihr spezifisches Erleben des Seins und der Welt in die gesamteuropäische bzw. in die Weltliteratur.
Volksdichtung ist die Sammelbezeichnung für vorwiegend mündlich tradierte Texte, die nach romantischer Vorstellung den „Volksgeist“, beziehungsweise dessen dichterische Weltsicht verkörpern. Zur Volkspoesie zählen neben den einfachen Formen auch epische (Volkserzählung), dramatische (Volksschauspiel) und lyrische Gattungen (Volkslied). Formale Charakteristika der Volkspoesie sind u. a. die schmucklose Sprache, die typisierte Darstellung von Personen und Ereignissen und der Verzicht auf Individualisierung und Reflexion; inhaltlich werden häufig archetypische, allgemein menschliche Themen (z. B. Liebe, Kampf, mythische Natur- und Weltdeutung) behandelt. Die literaturwissenschaftliche und volkskundliche Forschung befasst sich heute weniger mit der Frage nach dem Ursprung der Volkspoesie als mit der literarischen Typik, sowie der sozialgeschichtlichen und tiefenpsychologischen Funktion der überlieferten Texte und Gattungen.
Folklore kann religiöse oder mythologische Elemente enthalten, befasst sich aber normalerweise mit den profanen Überlieferungen des täglichen Lebens. Sie vereint häufig das Reale und das Übersinnliche in einem erzählerischen Miteinander. Andererseits kann Folklore für eine Darstellung verwendet werden, die keinen theologischen oder erbaulichen Inhalt hat, sondern nützliche weltliche Überlieferungen in der Art von Regeln oder Rezepten. Diese weltliche Überlieferung kann Elemente des Fantastischen aufweisen (wie Magie, übernatürliche Wesen oder personifizierte Gegenstände).
Die Bugarštica ist eine der beiden Versformen in der oralen epischen Dichtung der Südslawen. Der Begriff ist der bulgarischen Bezeichnung für pastorale Hirtengesänge entlehnt. Allgemein stellt die Bugarštica, anders als der daraus abgeleitete Deseterac, ein ausgestorbenes episches Medium im Volksliedschaffen in der kroatischen Sprache dar und fällt literaturwissenschaftlich zwischen Philologie und Mediävistik. Die letzten Dichtungen der Bugarštica werden überwiegend auf das 18. Jahrhundert datiert.
Die Bugarštica entstammt einem feudalen Kontext, der sich, nach der osmanischen Eroberung und der Auslöschung des christlichen Adels, nur in Textform überliefern und so eine Zeitlang in der urbanen Umgebung der dalmatinischen Städte überdauern konnte. Damit unterscheidet sie sich von der weitverbreiteten Volksdichtung im Deseterac.
DIE ÄLTERE KROATISCHE LITERATUR
Nikša Ranjina Andretić (1494–1582), der (jugendliche) Autor der Sammlung, hat beginnend mit dem Jahr 1507 mündlich kursierende Gedichte ragusanischer Poeten erstmals aufgezeichnet – wobei Menčetić und Držić als Hauptautoren hervortrete – und damit auch ein Dokument hinterlassen, das vor der Ablösung lateinsprachiger durch muttersprachliche Dichtung zeugt. Thematisch, stilistich und verstechnisch hat der „Zbornik“ die weitere Entwicklung, inbesondere der erotischen Dichtung, bis ins 17. Jahrhundert mitgeprägt.
Die Nachdichtungen der burgenländischen Volkslieder sind der 1971 in Zagreb herausgegeben Sammlung von Fran Kurelac „JAČKE“ entnommen.
Der Originaltitel lautet: „JAČKE ili NARODNE PESME PROSTOGA I NEPROSTOGA PUKA HRVATSKOGA PO ŽUPAH ŠOPRUNSKOJ, MOŠONJSKOJ I ŽELEZNOJ NA UGRIH.“
Janko Polić Kamov (1886 — 1910) war ein kroatischer Erzähler, Dichter und Dramatiker. Starrköpfig und von überschäumendem Temperament, legte er sich den Namen Kamov zu, nach Ham (oder Kam) aus dem Alten Testament, der seinen Vater Noah nackt gesehen, um Gegensatz zu seine Brüdern Sem und Jafet seine Blöße aber nicht zugedeckt hat und deshalb verflucht wurde. In einem Brief an seinen Bruder Vladimir schrieb er 1910, Kamov sei für ihn „ein literarisches Programm“. Sein literarisches Werk war von geringem Umfang, dafür aber überaus bedeutsam, da in seinen Gedichten, Erzählungen und Bühnenstücken seine Verärgerung und Enttäuschung über die Heuchelei und die Ungerechtigkeit seiner Zeitgenossen in einer Weise zum Ausdruck kamen, wie es sie bis dahin in der kroatischen Literatur nicht gegeben hat. Zu seinen Meisterwerken zählt der modernistische, von psychosexuellen und geistigen Konflikten geprägte Roman „Isušena kaljuža“ (Der ausgetrocknete Sumpf, 1906 — 1909, gedruckt 1956), der als Beginn der literarischen Avantgarde in Kroatien angesehen wird. Sein Werk und seine ungestüme, rebellische Natur brachten ihm de Ruf eines der größten Rebellen und Bilderstürmer in der Geschichte der kroatischen Kultur ein. Der „Ritter des schwarzen Fluches“, wie er auch genannt wurde, starb im Alter von 24 Jahren in Barcelona und wurde in einer namenlosen Gruft auf dem Armenfriedhof des „Hospital de la Santa Creu“ beigesetzt. Heute befindet sich an diesem Ort die Katalonische Nationalbibliothek.
Ivan Slamnig (1930 - 2001) war ein kroatischer Dichter, Erzähler, Essayist und Übersetzer. Slamnig ist vor allem bekannt als Autor mehrerer anthologischer Gedichtsammlungen (Aleja poslije svečanosti, dt. Allee nach der Festlichkeit; Odron, dt. Abbruch; Naronska siesta, dt. Siesta von Narona; Pjesme, dt. Gedichte usw.) und des ersten kroatischen postmodernen Romans (Bolja polovica hrabrosti, dt. Bessere Hälfte des Muts). Überdies schrieb er literaturgeschichtliche Monografien und übersetzte aus dem Englischen, Russischen, Italienischen und Schwedischen. Neben Erudition und lyrischem Artismus ist Humor die eindrucksvollste Eigenschaft seiner Dichtung, sowohl in literarischen als auch in wissenschaftlichen Werken. Wegen der Anwendung des Humors als Innovationselement und der wagemutigen Folgerung wurde er bei den Lesern und Wissenschaftlern gleichmäßig beliebt. Für seine letzte Gedichtsammlung, Ranjeni tenk (dt. Verwundeter Panzer), wurde ihm postum der angesehenste Literaturpreis in Kroatien verliehen, Tin-Ujević-Preis (2001).
DIE ÄLTERE KROATISCHE LITERATUR
Petar Hektorović (1487-1572) war ein Poet und Universalgelehrter der Renaissance.
Petar Hektorović verweilte während seiner gesamten Lebenszeit in seinem Heimort. Er verließ seine Heimatinsel Hvar lediglich ein Mal zu einer dreitägigen Reise auf einem Fischerboot. Er fuhr in die ca. 25 km entfernte Bucht Supetar in Nečujam auf die Nachbarinsel Šolta und besuchte den Ort, an dem der „Vater der kroatischen Literatur“ Marko Marulić von 1510 bis 1512 verweilte.[1] Auf der Basis seiner quasi-ethnographischen Beobachtungen entstand sein wichtigstes Werk, Ribanje i ribarsko prigovaranje (dt. „Fischerei und die Dialoge von Fischern“), das versucht, die Dialoge von Fischern in ihrer Alltagssprache darzustellen,[2] dabei aber auch ein episches Gedicht aus der Gattung der Bugarštice darstellt. Es wurde am 14. Januar 1566 abgeschlossen und 1568 in Venedig gedruckt. In einem dreiteiligen Werk beschreibt er in einem Brief an Cousin von seiner dreitägigen Bootsfahrt mit den Fischern Paskoje Debelja und Nikola Zet aus Hvar. Das Werk ist die erste realistische, weltliche Reisebeschreibung in kroatischer Sprache, die Landschaft und Schönheiten der Natur beschreibt. Die Ribanje sind eine der frühesten Aufzeichnungen der kroatischen Volksmusik.
Dobriša Cesarić (1902 -1980) war ein kroatischer Dichter. Die Poesie von Cesarić lebt schon mehr als ein halbes Jahrhundert. Im Jahr 1916 erschien sein erstes Gedicht „I ja ljubim…“ (Und ich liebe…) in der Zeitschrift „Pobratim“. 1920 veröffentlichte die populäre Zeitschrift „Kritik“ sein Gedicht „Buđenje Šume“ (Das Erwachen des Waldes). Später in seinem Leben beschäftigte er sich viel mit Zeitschriften, aber nur eine hat er mit Vjekoslav Majer, selbst gegründet, und zwar „Ozon“ 1923. Von 1929 - 1941 arbeitet er als Lektor und Bibliothekar. In dieser Vorkriegszeit entstanden bedeutende Werke.
Seine Dichtungen sind eine Mischung der traditionellen Form und des modernen Denkens. Er schrieb viel über das schwere Leben der ärmeren Stände und über die Dinge, die der moderne Mensch nicht beachtet. Die Lyrik von Dobriša Cesarić entstand und wuchs zwischen zwei Weltkriegen. Diese Lyrik hat innere Kraft. Er dichtete viel über die Geschehnisse seiner Zeit, über Zagreb, wo er 50 Jahre verbrachte. Diese Lieder haben einen humanen Charakter. Der größte Teil seiner Poesie spricht über das Alltagsleben. So dichtet er über den Käfer auf dem Baum, über zwei - drei Ziegelsteine auf dem Weg oder über den Zug. Sein Schreibstil ist einfach, reimvoll, verständlich. Er wird auch „Zauberer des Verses genannt˝. Das menschliche Herz hat eine wichtige Rolle in seinen Liedern, denn es leidet, liebt und verbindet Menschen. Die Verbindung des Reflexiven und Emotiven in seiner Lyrik ist das Resultat seines humanen Verhältnisses gegenüber der Welt. Cesarić übersetzte viel aus dem Deutschen und Russischen (Goethe, Heine, Rilke, Puschkin, Lermontow, Jessenin).
DIE ÄLTERE KROATISCHE LITERATUR
Hanibal Lucić (* um 1485 in Hvar; † 14. Dezember 1553 in Venedig) war einkroatischer Schriftsteller der Renaissance. Der Sohn wohlhabender und entsprechend einflussreicher Eltern war als Richter und Rechtsanwalt tätig und verbrachte die meiste Zeit seines Lebens auf seiner Heimatinsel Hvar. Ein Großteil seiner Werke (vor allem der frühen) ist nicht erhalten, da er sie verwarf und vernichtete.
Das bekannteste und am weitesten rezipierte Werk von Lucić ist Robinja (Die Sklavin), das erste weltliche Schauspiel in der kroatischen Literatur überhaupt. Es wurde, zusammen mit Versen Lucićs, 1556 in Venedig veröffentlicht, also erst nach seinem Tod, erlebte jedoch bis in jüngste Zeit etliche Ausgaben. Im Mittelpunkt dieses eher „handlungsarmen“ und streckenweise „weitschweifigen“ Liebesdramas stehen der Aristokrat Derenčin und eine in Budapest von Türken geraubte Schöne, die er auf dem Sklavenmarkt vonDubrovnik trifft. Am Ende wird sie seine Braut. Auch in seinen Liedern kreiste Lucić vorwiegend um das Thema Liebe. In allen Werken Lucićs vereinten sich italienische Einflüsse (Francesco Petrarca, Pietro Bembo) mit seiner Leidenschaft für die Alltagssprache kroatischer Bauern und Schafhirten. Sie hinderte ihn freilich nicht daran, seine in den Jahren 1510–1514 gegen die venezianischen Beherrscher Hvars rebellierenden Landsleute einen „Haufen von Dummköpfen“ zu nennen.
DIE ÄLTERE KROATISCHE LITERATUR
Držić Džore, kroatisch-ragusanischer Lyriker und Geistlicher, * 6. 2. 1461 Ragusa (Dubrovnik), † 26. 9. 1501 Ragusa; petrarkistisch-religiöse Lyrik.
Gustav Krklec (1899 - 1977) war einer der bekanntesten kroatische Dichter und Persönlichkeiten des Kulturlebens verstorben.
Schon 1919 debütierte er mit dem Gedichtband Lyrik (Lirika), und 1921 trat er mit seinem Gedichtband Silberne Straße (Srebrna cesta) endgültig in die Literatur ein.
In seinen späteren Lebensjahren veröffentlichte Krklec zahlreiche weitere Gedichtbände, und auch als Kinderdichter war er bekannt und beliebt. Sein satirischer und lebhafter Geist verlieh ihm die Fähigkeit, sich über viele Erscheinungen mit scharfem Witz zu äußern, und seine vielen Epigramme und Scherzgedichte haben vor allem unter den Kindern große Freunde gefunden.
In seinem langen und fruchtbaren Leben war Gustav Krklec auch ein unermüdlicher Missionar und Vorkämpfer für die kulturelle und politische Verbundenheit zwischen allen kroatischen Völkern. (B. M.)
Antun Branko Šimić (1898 - 1925) war ein kroatischer Schriftsteller des Expressionismus. Seine Lyrik hat einen sparsamen, aufrichtigen und ernsten Ausdruck und wirkt auch noch auf die heutige Generation kroatischerDichter.
Mirko Božić (1919 - 1995) war ein kroatischer Schriftsteller. Božić war ein ebenso begabter Dramatiker wie Prosaist der Nachkriegszeit. Er verfasste auch Drehbücher und Hörspiele. Es existieren nur wenige Übersetzungen ins Deutsche.
Der Text ist ursprünglich in der Literaturzeitschrift Most/The Bridge (Heft 3, 1981) erschienen.
Bisher wurden sechs Werke Miroslav Krležas ins Französische übersetzt, und zwar: „Beisetzung in Theresienburg“ (Novellen, Edition de Minuit, in der Übersetzung von Antun Polanšćak mit einem Vorwort von Léon Pierre Quint, Paris 1956), „Die Rückkehr des Filip Latinovicz“ (Roman, herausgegeben von Calman, Lévy, in der Übersetzung von Mila Đorđević und Clara Malraux, Paris 1957), „Das Bankett von Blitwien“ (Roman, herausgegeben von Calman-Lévy, in der Übersetzung von Mauricette Beguitch, Paris 1964). „Ohne mich“ (Roman, Edition De Seuil, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1969), „Der kroatische Gott Mars“ (Novellen, herausgegeben von Calman-Lévy, übersetzt von Janine Matillon und Antun Polansćak, Paris 1971). „Die Balladen des Petrica Kerempuch“ (Edition Presse Orientales de France, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1975).
Sie alle haben eine warme Aufnahme gefunden. Wir bringen hier einige Auszüge aus Rezensionen (Maurice Nadeau, Léon Pierre Quint, Claude Roy, Marcel Schneider und andere), die das Werk Krležas auf jeweils verschiedene Art und Weise beleuchten.
Maurice Nadeau widmet (u. d. T. „Ein großer jugoslavischer Schriftsteller“) im „France Observateur“ vom 20. Juni 1956 eine ganze Seite dem Erscheinen der Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“. Daraus einige charakteristische Passagen: Für viele wird die Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“ zu einer wirklichen Offenbarung werden...
Der Text ist ursprünglich in der Literaturzeitschrift Most/The Bridge (Heft 3-4, 1979) erschienen.
Branko Čegec (1957) studium der jugoslawischen Sprachen und Literaturen an der Philosophischen Fakultät in Zagreb. Von 1985 bis Ende 1989 Chefredakteur der Zeitschrift Quorum. Von 1989 bis Ende 1990 Chefredakteur der Kulturzeitschrift Oko. 1992 gründete er einen eigenen Verlag unter dem Namen Meandar, der von Sommer 1993 bis 2005 unter dem Namen Meandarmedia tätig war.
Dževad Karahasan (1953 in Duvno) ist ein bosnischer Schriftsteller, Dramatiker, Essayist, Dramaturg und Literaturwissenschaftler. Geboren als Muslim in Duvno im heutigen Bosnien-Herzegowina, erhielt er seine erste prägende Bildung von Franziskaner-Patres. Er studierte Literatur- und Theaterwissenschaft in Sarajevo, die Promotion erfolgte an der Universität Zagreb.
Bora Ćosić, 1932 in Zagreb geboren, ist einer der bedeutendsten Schriftsteller seiner Heimat. Er, der zunächst Anfang der fünfziger Jahre russische Futuristen übersetzt und Verse "futuristischer Art" geschrieben hat, gehört zur Avantgarde der jugoslawischen Literatur, hat in über 30 Prosa- und Essaybüchern vielfältig das Sinnlose, Groteske, Absurde und Tragische der Geschichte seines Landes gezeichnet - bis hin zum Schrecklichen der ethnischen Konflikte und Massenmorde.
ŽARKO PAIĆ (1958) ist Dozent am Studium für Modedesign an der Textiltechnologischen Fakultät der Universität in Zagreb, wo er Kultursoziologie, Modetheorie, Semiotik und visuelle Kommunikationen unterrichtet. Er ist Chefredakteur der Zeitschrift für Theorie, Kultur und visuelle Künste Tvrđa, Vize-Chefredakteur der Zeitschrift Europski glasnik und Redaktionsmitglied des Magazins für visuelle Künste Art-e-fact. Außerdem war er Chefredakteur des Verlagshauses Izdanja Antibarbarus. Gemeinsam mit dem Zentrum für visuelle Studien in Zagreb organisierte er das internationale interdisziplinäre Symposium für visuelle Kultur und Kunst („Visual Construction of Culture“, Zagreb, Oktober 2007). Außer Studien in den Bereichen Philosophie, Soziologie und Theorie der Kunst und Ästhetik veröffentlicht er auch literarische Essays. Er ist der Verfasser dreier Gedichtbände. Seine Gedichte fanden Einzug in drei Anthologien der modernen kroatischen Gedichtkunst. Übersetzungen seiner Studien, Essays und seiner Poesie wurden in Zeitschriften und Sammelbänden veröffentlicht, in englischer, französicher, deutscher, slowenischer, ungarischer, rumänischer und slowakischer Sprache. Er wurde mit dem internationalen Literaturpreis für die Literatur mitteleuropäischer Länder der österreichischen Stiftung KULTURKONTAKT aus Wien für das Jahr 2008 ausgezeichnet.
Goran Tribuson gehört zu den populärsten kroatischen Autoren, was ihm insbesondere seine Krimis um Nikola Banic, einem Polizeiinspektor, später Privatdetektiv verdankt. Sie sind nicht nur spannende Detektivgeschichten, sondern vor allem Zeitzeugnisse der kroatischen Gesellschaft in den Kriegsjahren.
Der Text ist ursprünglich in der Literaturzeitschrift Most/The Bridge (Heft 3-4, 1979) erschienen.
Tin Ujević ist ein bekannter Vertreter aus der Zeit der kroatischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts. Nachdem er in einer Kleinstadt im Hinterland von Dalmatien geboren wurde, verbrachte er sein Leben in den unruhigen Zeiten der beiden Weltkriege in Split, Paris, Belgrad, Sarajevo und Zagreb, wo er letztlich bis zu seinem Tod verblieb. Neben Gedichten verfasste er auch Polemiken, Feuilletons, wissenschaftliche Abhandlungen, politische Prosatexte und Essays, die immer auch eng mit seinen lyrischen Werken verknüpft waren.
Vesna Parun war eine der angesehensten kroatischen Schriftstellerinnen.
»In einer von Männern, Institutionen und Ideologien beherrschten Gesellschaft hatte die Dichterin, die ein großes Opus hinterlässt, kein einfaches Leben, doch auch sie machte es ihrer Umgebung nicht leicht und sie verschonte niemanden in ihren luziden, polemischen, satirischen Gedichten.«
Alida Bremer
Luko Paljetak wurde im Jahre 1943 in Dubrovnik geboren. Er absolvierte 1962 die Lehrerschule in Dubrovnik und 1968 die Philosophische Fakultät (Kroatistik und Anglistik) in Zadar. In Zagreb promovierte er zum Doktor der Philologie.
Nach dem Studium war er Regisseur und Dramaturg am Zadarer Puppentheater, von 1972 bis 1978 Assistent an der Philosophische Fakultät in Zadar sowie einer der Redakteure der Zeitschrift „Zadarske revije“ („Zadarer Revue“). Danach wurde er in Dubrovnik als Sekretär und Redakteur der Zeitschrift „Dubrovnik“ tätig. Er veröffentlichte eine Reihe von Theaterstücken, zahlreiche Gedichtsammlungen, feuilletonistische Bücher und wissenschaftliche Studien. Herausragend ist zudem die umfangreiche Übersetzertätigkeit dieses Autors aus dem Englischen, Französischen und Slowenischen. Im Jahre 1982 erhielt er für die Übersetzung der Lyrik von France Prešeren die „Župančićeva listina“ und den Orden der Republik mit Bronzekranz, im Jahre 1984 den „Vladimir Nazor“-Preis für Literatur, 1989 den „Tin Ujević“-Preis, 1995 den „Goranov vijenac“, 1996 den Jahrespreis der HAZU. Im selben Jahr bekam er in Selce auf der Insel Brač im Rahmen der Veranstaltung Croatia Rediviva den Orden der Danica hrvatska mit der Figur des „Marko Marulić“ bekränzt mit einem „Ölzweig“ verliehen. Er ist Mitglied der Gesellschaft kroatischer Schriftsteller, des Verbandes der kroatischen Literaturübersetzer, der UNIMA, der Theaterkünstler Kroatiens und des PEN-Clubs sowie ordentliches Mitglied der Kroatischen Akademie der Wissenschaften und Künste.
Polić Kamov Janko, Schriftsteller (Sušak (Kroatien), 1886 - Barcelona (Spanien), 1910), eine außergewöhnliche Erscheinung in der modernen kroatien Literatur am Anfang des 20. Jh., chrieb Gedichte, Novellen, Romane, Schauspiele, Feuilletons und Kritiken, in welchen sein stürm. Temperament, sein unbezähmbarer Freiheitsdrang und seine Auflehnung gegen gesellschaftliche Konventionen zum Ausdruck kamen. Er wurde einerseits von Baudelaire und den italien.
Kamov war der Ritter des Schimpfworts – ein Jüngling, der mit seinen Versen seine Zeitgenossen schockierte.
Arian Leka, geboren 1966, studierte Musik in seinem Geburtsort Durrës (Albanien) und Albanische Sprache und Literatur in Tirana. Er schreibt Gedichte, Erzählungen, Romane und Kinderliteratur und übersetzte unter anderem die italienischen Nobelpreisträger Eugenio Montale und Salvatore Quasimodo ins Albanische. Einige seiner bisher 14 Bücher und Teile seiner Werke sind in italienischer, englischer, deutscher, französischer, rumänischer, bulgarischer und kroatischer Übersetzung erschienen. 2004 gründete er das Internationale Poesie- und Literaturfestival POETEKA und ist seitdem Chefredakteur der gleichnamigen Literaturzeitschrift. Arian Leka erhielt mehrere Stipendien und Preise im In- und Ausland, darunter den Preis des Albanischen Kulturministeriums, der zu den höchst angesehensten Auszeichnungen in Albanien zählt.
Igor Grbić, geboren am 19. Mai 1970 in Pula. Er schreibt Poesie, Erzählprosa, Essays, Kritiken sowie wissenschaftliche und Fachartikel und übersetzt aus dem Englischen, Italienischen, Deutschen, Französischen und dem Hindi. Aufgrund seiner schriftstellerischen Tätigkeit auf Englisch und Italienisch, wurde in die internationale Anthologie Englisch schreibender junger Dichter Whispering Muse aufgenommen und erhielt Auszeichnungen für seine Poesie und Kurzprosa auf Italienisch. Darüber hinaus gewann er den internationalen Preis Lapis Histriae 2006 für die beste Prosa auf einer schtokawischen Sprache.
Doktorand der Literaturtheorie und -geschichte an der Philosophischen Fakultät in Zagreb.
Er lebt und arbeitet in Pula, wo er an der Philosophischen Fakultät Sanskrit und an der Pädagogischen Hochschule Englische Literatur unterrichtet.
Inspiriert vom Film Der Rattengott, ein jugoslawischer Spielfilm aus dem Jahre 1976. Er ist eine Mischung aus Horrorfilm und Thriller und basiert auf Motiven der Erzählung Der Rattenfänger von Alexander Grin.
Das Lexikon des Internationalen Films schrieb:
„Der preisgekrönte kroatische Film benutzt die Zutaten des Genres mit seltenem Geschick. In die Story eingeflochten sind politische Reflexionen über den Kampf zwischen Gut und Böse und das Wesen des Faschismus, der in Krisenzeiten erneut hervorzubrechen droht.“
von Nadine Lange, tagesspiegel.de
Partisanen, Tanten und Tintenfische: Die kroatische Übersetzerin Alida Bremer legt mit „Olivas Garten“ ihren ersten Roman vor.
Mascha Dabić, dastandard.at
Die Literaturübersetzerin Alida Bremer hat ihren ersten Roman veröffentlicht. Es ist eine Familiengeschichte mit autobiografischen Zügen
Nikola Petković: Identitet i granica. Hibridnost i jezik, kultura i građanstvo 21. stoljeća [Identität und Grenze: Hybridität und Sprache, Kultur und Bürger des 21. Jahrhunderts]. Zagreb: Naklada Jesenski i Turk 2010. 370 S. ISBN 978-953-222-335-4
In Südosteuropa sind Begriffe wie Identität und Grenzen seit einiger Zeit in den Fokus geraten. Sie spielen eine wichtige Rolle im öffentlichen Diskurs der Politik, Medien, Kultur und Wissenschaft. Die kulturologische Studie von Nikola Petkovic „Identität und Grenze: Hybridität und Sprache, Kultur und Bürger des 21. Jahrhunderts“ versucht neue Akzente im Umgang mit diesem Thema in Kroatien zu setzen.
(Aus dem Kroatischen von Evelyn STURL)
Aus der Sicht eines Schuljungen, der nicht einzuordnen weiß, was um ihn herum passiert, wird in „Sommerliches Kriegstagebuch“ (Ljetni dnevnik rata) die Tristesse Zagrebs im Jahr 1991 beschrieben. Die kindliche Naivität, die sich dank des jungen Ich-Erzählers durch den Roman zieht, verleiht den wahren, grauenhaften Gegebenheiten des Jahres 1991 einen grotesken Ausdruck. Der Tagebuchstil, den Vladimir Stojsavljević im Roman an den Tag legt, kommt dem Gefühl der damaligen Zeit sehr nahe, da – wie auch in einem Tagebuch – alles Zukünftige stets ungewiss ist. Es gelingt dem Autor, eindrucksvolle Bilder und bemerkenswerte Figuren zu zeichnen. Der 1992 erschienene Roman gilt als das erste Prosawerk, das sich mit dem Krieg in Kroatien beschäftigt.
7. Juli 1893 in Zagreb, seinerzeit Österreich-Ungarn - 29. Dezember 1981 in Zagreb
8. Juli 1909 in Žrnovo auf der Insel Korčula, Kroatien; † 1. September 1998 in Zagreb
Vesna Parun (* 10. April 1922 in Zlarin; † 25. Oktober 2010 in Stubičke toplice) war eine der angesehensten kroatischen Schriftstellerinnen. Bekannt wurde sie durch ihre Gedichte.
DELIMIR REŠICKI, geboren 1960 in Os.ek. Dort schloss er sein Studium der Kroatistik ab. Poesie, Prosa, Literaturkritik und Medienpublizistik und -essayistik begann er Anfang der achtziger Jahre in allen wichtigeren kroatischen Zeitschriften und anderen Zeitungen zu veröffentlichen. Für seine literarische Arbeit erhielt er bedeutende Literaturpreise. In deutscher Sprache liegt eine Auswahl seiner Gedichte in den Zeitschriften Akzente, Manuskripte und Die Horen vor (beide Frühjar 2008), sowie in der Anthologie Konzert für das Eis; sein Gedichtband Arrhythmie ist beim Verlag Edition Korrespondenzen 2008 erschienen. Im Juli 2008 wurde Rešicki der Hubert-Burda-Preis verliehen.
Surrealist Radovan Ivsic, der Dinosaurier des Surrealismus, verbrachte das 20. Jahrhundert in Poesie, Dramaturgie und politischem Engagement. Während eines Aufenthalts in Brüssel blickt der Wahlpariser auf ein europäisches Leben voller Höhen und Tiefen zurück. 1921 in Zagreb geboren, entdeckt Radovan Ivsic Paris im Alter von 16 Jahren.
IGOR DUDA (Pula, 1977), Historiker, Junior Researcher an der Universität Juraj Dobrila in Pula. An der Philosophischen Fakultät in Zagreb studierte er Geschichte und Kroatistik. Magister- und Doktorstudium in Geschichte. Aufenthalt an der Universität Oxford dank dem Stipendium OSI/Chevening Scholarship. Mitarbeit am Projekt Tourism and Leisure Cultures in Socialist Yugoslavia der Universität Graz. Zusammenarbeit mit dem Lexikographischen Institut Miroslav Krleža in Zagreb. Interessensgebiete: soziale Geschichte und Alltagsgeschichte in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Autor zweier Bücher: U potrazi za blagostanjem. O povijesti dokolice i potrošačkog društva u Hrvatskoj 1950-ih i 1960-ih (Auf der Suche nach Wohlstand. Über die Geschichte des Müßiggangs und der Konsumgesellschaft in Kroatien der 1950er und 1960er Jahre, 2005) und Pronađeno blagostanje. Svakodnevni život i potrošačka kultura u Hrvatskoj 1970-ih i 1980-ih (Der gefundene Wohlstand. Alltagsleben und Konsumkultur in Kroatien der 1970er und 1980er Jahre, 2010, Kiklop-Preis für das wissenschaftliche Buch des Jahres).
Vesna Parun (1922. - 2010.) war eine der angesehensten kroatischen Schriftstellerinnen. Bekannt wurde sie durch ihre Gedichte.
In ihrer Lyrik spielt das Kindergedicht eine große Rolle. Zu ihren Werken zählen u. a. der 1955 veröffentlichte Gedichtband Schwarze Olive und der 1959 veröffentlichte Band Die Koralle kehrt zum Meer zurück. 1995 wurde sie für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen.
Vesna Parun widmete sich vollkommen der Literatur und war so die erste Schriftstellerin in der kroatischen Literatur, die ausschließlich von Literatur und für die Literatur lebte. Sie gehörte zu den bekanntesten zeitgenössischen Dichtern in Kroatien.
Miroslav Krleža (1893 - 1981) war ein produktiver Schreiber. Im Laufe von 66 Schaffensjahren verfasste er über 50 Monographien vieler Genres, von Poesie und Polemik über Romane und Dramen bis zu Reiseerzählungen und politischer Publizistik.
Als eines der wichtigsten Werke gilt die Sammlung von Erzählungen Der kroatische Gott Mars (Hrvatski bog Mars) 1922 (erweiterte Ausgabe 1933). In diesem Werk, welches in einer Serie zu verschiedenen Zeiten, in verschiedenen Kriegen spielender, oberflächlich betrachtet unzusammenhängender Fragmente die Tragödie des einfachen Volkes beschreibt, das für die Ziele der Mächtigen, noch dazu fremder Mächtiger, in den Tod geschickt wird, handelt sich um eines der eindrucksvollsten Antikriegswerke der europäischen Literatur. Von der Intention, streckenweise auch stilistisch, ist es mit den Letzten Tagen der Menschheit Karl Kraus' vergleichbar, mit welchem Krleža auch sonst einiges verbindet.
„ ... Sein Weinberg reifte früh heran, und die überreifen Trauben
gaben einen schweren, starken, tödlichen Wein, von dem man nicht viel, aber oft und lange trinken kann.
Er kultivierte seine Sprache, studierte und vervollkommnete sie. Er war wie die alten Meister, die ihre Farben nach verschiedenen Rezepturen eigenhändig herstellten und die Leinwände selbst
grundierten. Auf alle Fehler achtete er, ärgerte sich über Kleinigkeiten, falsch gesetzte Kommas und Druckfehler konnten ihn zur Weißglut bringen...
Sein überreiches geistiges Leben wurde, neben anderen Faktoren, zur Ursache für seinen physischen Tod. Er stand ganz in Flammen, und nur die Erde konnte dieses Feuer löschen.“
(Ivan Goran Kovačić über A. B. Šimić in dem Text Pjesnik tijela i siromaha, 1940)
der Freitag, Katharina Teutsch, 06.05.2014.
Im Gespräch Der Philosoph Srećko Horvat gehört zu den spannendsten Stimmen seiner Generation. Er erzählt, mit welchen radikalen Mitteln er linke Begierden freilegen möchte.
Ivan Slamnig (1930 – 2001) ist vor allem bekannt als Autor mehrerer anthologischer Gedichtsammlungen und des ersten kroatischen postmodernen Romans (Bolja polovica hrabrosti, dt. Bessere Hälfte des Muts). Überdies schrieb er literaturgeschichtliche Monografien und übersetzte aus dem Englischen, Russischen, Italienischen und Schwedischen. Neben Erudition und lyrischem Artismus ist Humor die eindrucksvollste Eigenschaft seiner Dichtung, sowohl in literarischen als auch in wissenschaftlichen Werken. Wegen der Anwendung des Humors als Innovationselement und der wagemutigen Folgerung wurde er bei den Lesern und Wissenschaftlern gleichmäßig beliebt.
Mima Simić, Jahrgang 1976, erwarb an der Universität Zagreb einen Abschluss in Komparatistik und Englischer Philologie. Sie absolvierte außerdem an der Budapester Central European University (CEU) einen Master-Studiengang in Gender Studies. Simić ist Autorin, Übersetzerin sowie Kultur-, Gender- und Filmtheoretikerin. Bisher sind von ihr erschienen: der KurzgeschichtenbandAdventures of Gloria Scott (AGM, Zagreb, 2005) und zahlreiche Kurzgeschichten in kroatischen und internationalen Literaturzeitschriften. Einige ihrer Geschichten wurden ins Deutsche, Englische, Polnische und Slowenische übersetzt. Sie ist Redaktionsmitglied von Sextures: E-journal for Sexualities, Cultures and Politics und gehört zur Redaktionsleitung von Ekviva‐ the regional women’s web portal (aktuell offline). 2008 wurde sie als beste kroatische Filmkritikerin ausgezeichnet.
Dorta Jagić wurde 1974 in Sinj geboren. Sie schreibt Gedichte, Kurzgeschichten, Dramen und Theaterkritiken und übersetzt aus dem Englischen und Deutschen. Seit 1999 lehrt und leitet sie zahlreiche Amateur Thatergruppen.
Ihr Werk wurde weitgehend übersetzt.
„Isusena kaljuza" - Die ausgetrocknete Schlammgrube - von Janko Polic Kamov (1886.-1910.) ist ein metatextueller Roman, der strukturell die Konventionen des literarischen Betriebs untergräbt und, in Vertretung, die Konventionen auf denen die Realität fußt. Charakteristisch an dieser Prosa ist der Gebrauch von konventionellen Elementen, die auf ihre mangelnde Eignung für die krisenbezogene und zwanghafte Erfahrung des Zustands der gesellschaftlichen Realität hinweisen, genauso wie sie mit den Erwartungen des Empfängers spielen.
Wir stellen Ihnen die ersten paar Kapitel aus der handschriftlichen Übersetzung von Igor Simonic vor.
Die ersten vier Kapitel (übersetzt von Hedi Blech-Vidulic) des kroatischen Romans Der Deserteur von Dinko Telećan.
Donnerstag 14.11.2013 / 19.00 Uhr
Literaturrat Thüringen und Stadt Weimar
Stadtbücherei Weimar, Steubenstr. 1, Gewölbekeller
Moderation: Verena Nolte und Hana Stojić
Deutsche Lesung: Michael Wächter
Von Gerald Jatzek, Wiener Zeitung
Die Zeitschrift Podium ist bekannt für die Schwerpunktausgaben zu den Literaturen Europas. Aus aktuellem Anlass wird in Heft 167/168 die kroatische Szene vorgestellt. Der österreichische Leser profitiert wie gewohnt von dem Blick über Sprach- und Landesgrenzen durch Entdeckungen, zu denen die Lyrikerin Ivana Simić Bodrožić und ihr Kollege Marko Pogačar ebenso zählen wie Dubravka Ugrešić,die den Leser mit sarkastischen Formulierungen erfreut. Slavenka Drakulić, die eine fein ziselierte Kurzgeschichte beisteuert, hat sich als Journalistin und Autorin auch hierzulande bereits einen Namen gemacht.
Von Christina Böck, Wiener Zeitung
Die kroatische Literatur der Gegenwart: keine Kriegsbrille, etwas Jugo-Nostalgie, viel Autobiografisches
Ohne Bestellung geht nichts. Kroatien mag zwar in Kürze in der EU ankommen - in den Wiener Buchhandlungen ist es noch nicht so weit. Dabei hat Kroatien mit seinen über vier Millionen Einwohnern eine erstaunlich dichte Literaturszene vorzuweisen. Darauf hat schon die Leipziger Buchmesse vor fünf Jahren versucht, aufmerksam zu machen. An die 40 Autoren werden in andere Sprachen übersetzt - das ist für ein kleines Land eine beachtliche Menge.
Mona Grosche, Neues Deutschland
»Zuerst kommt Erstchen, und dann, wenn Sie in Zweitchen anlegen, Wartet ein gewisser Toni auf Sie. Er fährt Sie mit einem Boot nach Drittchen!<< Niederschmetternder köinnte die Botschaft nicht sein, die der Politiker Siniša an einem öden Regentag erhält. Mit nur vier Taschen seiner Habe soll er zwei Jahre auf der am weitesten von der Küste entfernten Insel Dalrnatiens bleiben. Dort gilt es zu vollbringen, woran bereits sieben Vorgänger in den letzten zehn Jahren scheiterten: lokale Wahlen abhalten und eine Verwaltung errichten.
Prosagedichte aus dem Band Mamasafari, übersetzt von Blažena Radas, erschienen in der Zeitschrift "Neue Rundschau".
Jurica Pavicic
Wespennest, Eurozine
In einer der bekanntesten Szenen des Romans A Room with a View von Edward Morgan Forster fährt die Protagonistin – die junge Engländerin Lucy Honeychurch – auf einem Pferdekarren, den ein junger Italiener lenkt, durch die Toskana. Unterwegs lässt der attraktive, dunkelhaarige Kutscher eine junge Frau aufsteigen, die er als seine Schwester vorstellt. Kurz darauf küssen sich die angeblichen Geschwister leidenschaftlich – zum Entsetzen der keuschen, edwardianischen Romanheldin mit ihren strengen Moralvorstellungen, die aufgewühlt wird durch das Erwachen ihrer erotischen Gefühle.
Wiener Festwochen / Volkstheater:
IN AGONIE (Die Glembays / Galizien / In Agonie) von Miroslav Krleža
Gastspiel des Residenztheaters München
Premiere: 23. Mai 2013
"In Agonie" lautet der Titel der dreiteiligen Inszenierung, die am 1. Juni um 17 Uhr im Residenztheater Premiere feiert. Die Trilogie besteht aus den Dramen "Die Glembays", "Galizien" und "In Agonie" von Miroslav Krleža. Weitere Vorstellungen finden im Juni und Juli statt.
Der kroatische Nachwuchspolitiker Sinisa Mesnjak fällt einer Intrige zum Opfer. Um ihn aus der Schusslinie zu nehmen, versetzt der Premierminister ihn auf die abgelegene Adriainsel Drittchen. Dort wird er mit der Aufgabe betraut, eine funktionierende Lokalverwaltung und Wahlen zu organisieren. Eine Herausforderung an der zuvor schon sieben Beauftragte gescheitert waren. Der intrigante Machtmensch stößt mit seinem Vorhaben auf Unverständnis, welches noch verstärkt wird durch den eigenartigen Dialekt, den die Inselbewohner sprechen. Als Assistent steht ihm der ortskundige Tonino zur Seite. Sehr bald realisiert Sinisa, dass er es auf Drittchen mit einer Welt zu tun hat, die nach eigenen Gesetzen funktioniert.
Der Roman ist im Original bereits 2003 erschienen und wurde mit den wichtigsten kroatischen Literaturpreisen ausgezeichnet. Die deutsche Übersetzung stammt von der kroatischen Literaturwissenschaftlerin Alida Bremer.
Deutchlandradio Kultur, Besprochen von Martin Sander, 07.05.2013
Durch einen Skandal geschwächt wird der kroatische Nachwuchspolitiker Siniša Mesnjak auf eine Adriainsel versetzt. Dort soll er eine demokratische Selbstverwaltung einführen - was sich als fast unmöglich herausstellt. Renato Baretić liefert mit seinem Roman ein Meisterwerk satirischer Gesellschaftskritik.
Im Mai dieses Jahres wird Zagreb zu einem Zentrum für linkes Denken und linken Diskurs rund um das Thema „Die Utopie von Demokratie” werden.
Diese Veranstaltung vereinigt ein themenbezogenes Filmfestival, die internationale Konferenz „Subversive Forum“ wie auch das „Balkan-Forum“ zu der über 40 Organisationen, Gewerkschaften und Einzelpersonen zusammenkommen werden.
Das „Subversive Forum“ bringt führende Intellektuelle und AktivistInnen zusammen, unter ihnen Slavoj Žižek, Rem Koolhaas, Tariq Ali, Bernard Stiegler und viele andere.
Ausdruck und Verständigung im Fokus - 22.04.2013
Nürnberg - Das Thema "Sprache und Verständigung in einer vielfältigen Gesellschaft" stand im Mittelpunkt der 3. Nürnberger Integrationskonferenz am Samstag im Künstlerhaus. Einmal im Jahr treffen sich die Akteure der Integrationsarbeit in Nürnberg zu einem Gedankenaustausch.
von Frenk Didić
In Monheim am Rhein geht am 23. April die traditionelle Europa-Woche zu Ende, welche in diesem Jahr Kroatien als neuem Mitgliedsland der Europäischen Union gewidmet war. Die Präsentation kroatischer Kultur, Tourismus und Wirtschaft war Teil des Programms von „Kroatien Kreativ 2013". Schirmherren dieses Kulturprogramms sind die kroatische Kulturministerin Andrea Zlatar-Violić, der deutsche Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann und der Botschafter der Republik Kroatien in Berlin, Miro Kovač.
Dieser Text ist unter der Creative Commons Lizenz veröffentlicht. by-nc-nd/3.0/de/Der Name des Autors/Rechteinhabers soll wie folgt genannt werden: by-nc-nd/3.0/de/ Autor: Edo Popović für bpb.de
www.vorablesen.de, 21. April 2013.
Nataša Dragnić: Immer wieder das Meer
Nataša Dragnić wurde 1965 in Split, Kroatien, geboren. Nach dem Germanistik- und Romanistikstudium in Zagreb schloss sie eine Diplomatenausbildung ab. Seit 1994 lebt sie in Erlangen und war viele Jahre als freiberufliche Fremdsprachen- und Literaturdozentin tätig. Für Ihre Kurzgeschichten und Essays erhielt sie Arbeits- und Aufenthaltsstipendien, und ihr Debütroman "Jeden Tag, jede Stunde" wurde mit dem IHK-Kulturpreis der Stadt Nürnberg in der Sparte Literatur ausgezeichnet. Das Buch war national wie international ein Bestseller; es erschien in rund 30 Sprachen. "Immer wieder das Meer" ist ihr zweiter Roman.
WOCHENPOST · DIENSTAG · 16. APRIL 2013
Kroatien ist Hauptthema bis zum 23. April
Im Rahmen der Monheimer Europa-Woche, die sich noch bis zum 23. April Kroatien widmet, liest der Schriftsteller Renato Baretic am Donnerstag, 18. April, in der Bibliothek, Tempelhofer Straße 13. Beginn ist um 19 Uhr, der Eintritt frei. Renato Baretic stellt seinen Roman »Der achte Beauftragte« vor, der soeben im Berliner Dittrich-Verlag erschienen ist .
KROATIEN KREATIV 2013
Dr. Alida Bremer; Kroatische Literaturwissenschaftlerin und Autorin, referiert über kroatische Literatur
Der Autor Herr Renato Baretić liest aus seinem im März 2013 erschienenen Roman „Der achte Beauftragte“.
Von Florian Schmid
Der Freitag (www.freitag.de)
Srećko Horvat: Nach dem Ende der Geschichte - vom arabischen Frühling zur Occupy-Bewegung
"Umbrüche Was wird aus Occupy und Indignados? Ein Interviewband zum globalen Aktivismus versammelt Perspektiven zeitgenössischer Denker"
LIGHTUNE.G – KONZERT UND PERFORMANCE DES KÜNSTLERDUOS BOJAN GAGIĆ & MIODRAG GLADOVIĆ
20. April 2013
Filmmuseum Düsseldorf, Schulstraße 4, 40213 Düsseldorf
Von Bernadette Conrad
Wiener Zeitung
Lohnende literarische Entdeckungen: Die beiden kroatischen Schriftsteller Robert Perisic und Zoran Feric erzählen auf höchst unterschiedliche, aber packende Weise von ihrem Land.
Robert Perisics Roman bringt die Situation seines Landes hochintelligent, mit Witz und Ironie und souveränem Zusammenhangdenken bewegend auf den Punkt. Zoran Ferics Texte sind aufgeladen mit einer äußersten, oft katastrophischen Spannung, die aber ganz und gar im Persönlichen aufgeht.
Robert Perisic: "Unser Mann vor Ort". Roman. Leykam
Zoran Feric: „Das Alter kam am 23. Mai gegen 11 Uhr“. Roman. Folio Verlag
Von Daniel Thalheim
www.l-iz.de
"Am besten fährt man mit dem Motorrad durch Kroatien und liest dann unter einem Baum oder Sonnenschirm „Lebt wohl, Cowboys“ oder einen anderen kroatischen Roman. So macht man sich womöglich das vollständigste Bild. Aber Scherz beiseite, „Lebt wohl, Cowboys“ ist kein Buch, das die Kroatische Tourismuszentrale empfehlen würde, und ich befürchte, es würde die Leute nur verschrecken. Aber andererseits erzählt es offen vom echten Leben, das in den Reiseprospekten nicht vorkommt."
Von Friederike Jacob
www.novinki.de
"Sein Erstling belebte mit seiner Gegenwärtigkeit, seinem eindrucksvollen Eklektizismus aus Alltäglichem und Ewigem, aus Geschichte und Gegenwart, und seiner expressiven Sprache die kroatische Lyrikszene. Pogačar stand, wie einer seiner Rezensenten schrieb, 'mit den Füßen auf der Erde und hielt den Kopf ins Weltall'."
Von Sabine Berking
Frankfurter Allgemeine Zeitung
"Je weiter man in diesem Buch liest, desto mehr wandeln sich die Worte zu Bildern, zu einem schön-schaurigen Film, wie ihn Regisseure der Nouvelle Vague, ein Chabrol oder Truffaut etwa, hätten drehen können, mit einem gealterten Michel Piccoli oder einer Jeanne Moreau in den Hauptrollen. Die Szenerie ist wahrlich filmreif, wobei wir nicht an der Côte d’Azur oder in Paris, sondern in Zagreb und an der kroatischen Adria sind."
Zoran Ferić: „Das Alter kam am 23. Mai gegen 11 Uhr“. Roman. Folio Verlag
Edo Popovic: "Aufstand der Ungenießbaren", Luchterhand Verlag München, 196 Seiten
"Edo Popovic hat ein düsteres Szenario des künftigen Kroatiens gezeichnet: Die Reichen leben hinter einer großen Mauer. Alle, die stören, werden ausgeschlossen. Radikale Konsumkritiker kämpfen mit teils brutaler Gewalt gegen die Mächtigen an."
Von Martin Sander
www.dradio.de
EDO POPOVIĆ
www.literaturportal-bayern.de
'Viele Jahre sind seit dieser Übersetzung vergangen, in der Zwischenzeit ist allerlei geschehen, ich habe viele grässliche Dinge hinter mir (und viele schöne ebenso), und so hatte ich den Namen des Mannes, dessen Erzählungen ich seinerzeit übersetzt hatte, vollkommen vergessen.'
Leseprobe aus „Wonderland“, einem Roman von MARINKO KOŠČEC, von Silvia Sladić übersetzt.
„Wonderland“ ist ein ironisches Portrait der kroatischen akademischen Welt, wie sie von einem 40-jährigen Literaturprofessor erlebt wird. Seine beruflichen und Familientraumas, Krise in der Lebensmittel und Phantasien über die Flucht aus dem Gefängnis seiner individuellen Existenz sind mit dem Kontext von Syndromen der Länder im Wandel verknüpft.
Dem Roman „Wonderland“ wurde 2003 der „VBZ“ Preis für das beste Roman-Manuskript erteilt.
ZORAN FERIĆ
www.literaturportal-bayern.de
Die zeitgenössische Literatur hat freilich einige Errungenschaften des Modernismus bewahrt, aber auch ihr starkes gesellschaftliches Interesse zeigt sich erneut. Und so pflegen die zeitgenössischen Schriftsteller aus unterschiedlicher Perspektive dieses gesellschaftliche Interesse: Jonathan Franzen die familiären Beziehungen im konkreten gesellschaftlichen Kontext, Ingo Schulze den Übergang in Russland und Deutschland, Jurij Andruchowytsch die gesellschaftliche Situation in der Ukraine, Andrej Nikolaidis die Besonderheit des montenegrinischen Kontextes, was Robert Perišić mit seinem Roman und seinen Erzählungen für Kroatien leistet.
Alte Schmiede / Theater Odeon, Taborstraße10,
Jurica Pavčić, Gordana Benić, Alida Bremer, Andriana Škunca, Abbas Beydoun, Mathias Énard, Aslı Erdogan, Andreas Fischer, Mario Fortunato, Joumana Haddad, Lamya Kaddor, Jan Koneffke, Davide Longo, Eyal Megged, Perikles Monioudis, Boualem Sansal,Ibrahim Abd al-Magid, Ibrahim al-Koni, Zeruya Shalev, Kaouther Tabai, Ilija Trojanow, Erhan Altan, Hartmut Fähndrich, Christine Lötscher, Aladdin Sarhan, Robert Reinagl
Maša Kolanović, geboren 1979 in Zagreb, Studium der Literaturwissenschaft, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Zagreb.
Underground Barbie (2012 Prospero • Aus dem Kroatischen von Patricia Fridrich)
"Erschreckend und gleichzeitig grotesk beschreibt Maša Kolanović, wie sie ihre Kindheit zwischen Barbie-Scheinwelt und ständiger Kriegsbedrohung erlebt hat."
Von Kathrin Plett, belletristik-couch.de
Kolanović, Maša: Underground Barbie (2012 Prospero)
"Damit ist das Buch und diese Kindheit im Krieg noch lange nicht zu Ende, die Barbie-Farce wird immer schriller, unheimlicher, perverser."
Von Werner Schuster, www.eselsohren.at
MARINKO KOŠČEC
Auszug aus dem Roman "Diese Handvoll Sand"
Eine weibliche und eine männliche Stimme erzählen rückblickend aus ihrem Leben. Lyrische und satirische, tragische und komische, philosophische und erotische Elemente verflechten sich zu einem äußerst geistreichen und scharfsinnigen Panorama unserer Gegenwart.
Aus dem Kroatischen von Silvia Sladić
Titel kulturmagazin
In ihrem preisgekrönten Roman Hotel Nirgendwo erzählt die kroatische Schriftstellerin IVANA BODROZIC von ihrem Leben in einem Flüchtlingslager während des Kroatienkriegs. Humorvoll und authentisch beschreibt sie ihre Kindheit und das Erwachsenwerden in Zeiten des Krieges. BETTINA GUTIERREZ hat mit der Autorin gesprochen.
Die kroatische Autorin Ivana Bodrožić erzählt von einem jungen Mädchen zwischen Vertreibung und Pubertät
Von Beat Mazenauer, literaturkritik.de
NEVEN UŠUMOVIĆ
Erzählung aus dem Band „Der Mohnsamen“
Aus dem Kroatischen von Blažena Radas.
"Ušumović ist Autor einer völlig eigenartigen, erstaunlichen, halluzinatorischen Prosa, die Ihnen wie feiner Sand unter die Haut geht, direkt ins Gehirn, und sich dort ablagert, unauslöschlich wie Heroin in der Seele eines Süchtigen." - Teofil Pančić (Vreme).
OLJA SAVIČEVIĆ
Auszug aus dem Roman, erschienen 2010 im Verlag Voland & Quist. Aus dem Kroatischen von Blažena Radas.
»Savičević erzählt in einer hoch poetischen, sinnlichen Sprache voller geheimnisvoll glühender Bilder.«
(Berliner Zeitung)
OLJA SAVIČEVIĆ
Erzählung aus dem Band „Augustschnee“, erschienen 2008 im Verlag Voland & Quist.
Aus dem Kroatischen von Blažena Radas
DRAGO GLAMUZINA - Auszug aus dem Roman „Drei“
Aus dem Kroatischen von Klaus Detlef Olof
"Beeindruckend und unvergesslich, wie hier Leidenschaft, Eifersucht, Untreue und Hingebung schonungslos, forensisch präzise seziert werden"- Jadranka Pintarić (Vijenac).
"Dabei hält Pogacar die Balance zwischen Moll-Tönen und Aberwitz, irritiert mit absurden alternativen Logiken und dem ironischen Hinterfragen überkommener Werte. Als Kind der Zeit nutzt beim Schreiben von Gedichten das Muster der unendlichen Verknüpfungen im Netz."
Dorothea von Törne
JURICA PAVIČIĆ
Ein Auszug aus der Erzählung „Der Schlangentöter“, dem Band „Straßenpatrouille“ (2008) von Jurica Pavičić entnommen.
JURICA PAVIČIĆ
Der Roman 88. Minute (2002) von Jurica Pavičić spielt im Spliter Fußballmilieu. Sport ist für viele Menschen in der von sozialen Problemen zerrissenen Stadt eine letzte Bastion des Stolzes, und die Spieler des Klubs werden wie Helden verehrt. Aber die glorreichen Tage des Vereins sind längst vergangen, und gewinnsüchtige Manager, zwielichtige Geschäftsleute und machtbesessene Lokalpolitiker unterwandern mittlerweile die traditionelle Vereinskultur und ihre sportlichen Ideale.
Auszug aus dem Roman „Sonnenschein“
Aus dem Kroatischen von Alida Bremer
"Die Erkenntnis des Schmerzes wird zur einzigen möglichen Erkenntnis – die Werke von Daša Drndić nehmen ein durch die Tatsache, dass diese Maxime nicht ausgesprochen, sondern immerfort erzählt wird." - Alida Bremer.
Ein Museum in Zagreb zeigt, was von der Liebe übrig blieb.
Nur wenige Kilometer von der Stadt Korčula entfernt, am östlichen Ufer der gleichnamigen Insel, liegt das Dorf Lumbarda. Vor mehr als zweitausend Jahren war Lumbarda eine Gemeinde der griechischen Kolonie der Insel Vis.
Im Jahr 1877 entdeckten Archäologen in Lumbarda eine antike Steinschnitzerei, das als Lumbarda-Psephisma bekannt wurde.
Bisher wurden sechs Werke Miroslav Krležas ins Französische übersetzt, und zwar: „Beisetzung in Theresienburg“ (Novellen, Edition de Minuit, in der Übersetzung von Antun Polanšćak mit einem Vorwort von Léon Pierre Quint, Paris 1956), „Die Rückkehr des Filip Latinovicz“ (Roman, herausgegeben von Calman, Lévy, in der Übersetzung von Mila Đorđević und Clara Malraux, Paris 1957), „Das Bankett von Blitwien“ (Roman, herausgegeben von Calman-Lévy, in der Übersetzung von Mauricette Beguitch, Paris 1964). „Ohne mich“ (Roman, Edition De Seuil, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1969), „Der kroatische Gott Mars“ (Novellen, herausgegeben von Calman-Lévy, übersetzt von Janine Matillon und Antun Polansćak, Paris 1971). „Die Balladen des Petrica Kerempuch“ (Edition Presse Orientales de France, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1975).
Sie alle haben eine warme Aufnahme gefunden. Wir bringen hier einige Auszüge aus Rezensionen (Maurice Nadeau, Léon Pierre Quint, Claude Roy, Marcel Schneider und andere), die das Werk Krležas auf jeweils verschiedene Art und Weise beleuchten.
Maurice Nadeau widmet (u. d. T. „Ein großer jugoslavischer Schriftsteller“) im „France Observateur“ vom 20. Juni 1956 eine ganze Seite dem Erscheinen der Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“. Daraus einige charakteristische Passagen: Für viele wird die Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“ zu einer wirklichen Offenbarung werden...
Der Text ist ursprünglich in der Literaturzeitschrift Most/The Bridge (Heft 3-4, 1979) erschienen.
Modernisierer, Kollaborateure, Faschisten: Die Geschichte und die Wahrnehmung der Balkandeutschen ist vielfältig und bis heute mit Tabus belegt. In den letzten Jahren sind sie jedoch zum Thema der kroatischen Literatur geworden.
Von Martin Sander und Ksenija Cvetković-Sander / Deutschlandfunk kultur
"Und du willst nach Senj, Thilo?“
Ja. Ich wollte trotz des touristischen Überangebot Kroatiens jene Stadt sehen, in die der von den Nazis verfolgte Kurt Held und seine Frau Lisa Tetzner 1940 kamen und Inspiration zum Verfassen der „Roten Zora“ erhielten.