Berichte

Europäische Woche im Zeichen Kroatiens

von Frenk Didić

In Monheim am Rhein geht am 23. April die traditionelle Europa-Woche zu Ende, welche in diesem Jahr Kroatien als neuem Mitgliedsland der Europäischen Union gewidmet war. Die Präsentation kroatischer Kultur, Tourismus und Wirtschaft war Teil des Programms von „Kroatien Kreativ 2013". Schirmherren dieses Kulturprogramms sind die kroatische Kulturministerin Andrea Zlatar-Violić, der deutsche Staatsminister für Kultur und Medien, Bernd Neumann und der Botschafter der Republik Kroatien in Berlin, Miro Kovač.



Marijan Dadić, ein kroatischer Maler der seit Jahren in Deutschland lebt, erhielt am ersten Abend der Europa-Woche die Gelegenheit, sich mit seiner Ausstellung „Die Farben Kroatiens" vorzustellen. Dadićs Schaffen thematisiert immer wieder aufs Neue das menschliche Bedürfnis nach Geborgenheit und die Sehnsucht nach Heimat. Kroatien erscheint in seinen Bildern lebendig und bunt, sein Blick reicht über die tiefblaue Adria, die Berge der Lika und die Ebenen Slawoniens, bis zu den Wäldern und fruchtbaren Feldern seiner Heimatregion Posavina. Die Eröffnung der Ausstellung fand im Beisein offizieller Repräsentanten der Stadt Monheim und des Landes Nordrhein-Westfalen statt.

Nach seinem Gastspiel auf der Leipziger Buchmesse, las Renato Baretić am 18. April Auszüge aus seinem Buch „Der achte Beauftragte" in der Stadtbibliothek Monheim. Ins Deutsche übertragen wurde der Roman von der Kroatien Kreativ-Kuratorin Alida Bremer, die in ihrem Vortrag auf die Entwicklung und den Stellenwert der zeitgenössischen kroatischen Literatur Bezug nahm und von der Präsentation auf der kürzlich abgehaltenen Buchmesse in Leipzig berichtete.
 
 
Auf der feierlichen Eröffnung der Europa-Woche am 16. April, sprach Manfred Klein, der Vorsitzende des Stadtverbandes Monheim der Europa-Union Deutschland, welche die Organisatorin der Europa-Woche ist, im Rathaus der Stadt Monheim das Begrüßungswort: „Auf der Europa-Woche in Monheim, welche sich in diesem Jahr Kroatien widmet, wollen wir Kultur, Geschichte und Wirtschaft dieses sympathischen Landes vorstellen und damit zur Verständigung zwischen Deutschland und Kroatien, zur Überwindung von Vorurteilen und zur Entdeckung der Gemeinsamkeiten zwischen unseren Ländern beitragen."

Der Monheimer Bürgermeister Daniel Zimmermann hieß Kroatien willkommen und drückte seine Zufriedenheit darüber aus, dass die Europa-Union schon seit acht Jahren neue EU-Mitglieder auf der Europa-Woche in Monheim vorstellt.

Angelica Schwall-Düren, ‪Ministerin für Bundesangelegenheiten, Europa und Medien des Landes Nordrhein-Westfalen‬, betonte in ihrem Grußwort den Optimismus, der sich mit der Zukunft Kroatiens in der EU verbindet: „Die große EU-Erweiterung von 2004 hat gezeigt, dass der Beitritt zur Europäischen Union reibungslos verlaufen und auch auf andere Mitgliedsländer stabilisierend wirken kann."

Die ca. 45000 Kroaten, die in NRW leben und die 1,6 Millionen deutschen Touristen, die jährlich Kroatien besuchen, sind, laut dem kroatischen Generalkonsul Vjekoslav Križanec, ein Indikator für die schon bestehenden engen Verbindungen zwischen Kroatien und Deutschland. Der Generalkonsul hat sich bei dieser Gelegenheit bei Manfred Klein für die Ausrichtung der Europa-Woche mit dem Blickpunkt Kroatien bedankt. Die Präsentation Kroatiens in Monheim sieht er als Beweis dafür, dass Europa hauptsächlich durch das Engagement seiner Bürger wirke. Außerdem verlieh er seiner tiefen Überzeugung Ausdruck, dass Kroatien seine Einzigartigkeit in Europa bewahren werde, aber auch schon längst tief in diesem verwurzelt sei.

Bürgermeister Daniel Zimmermann hatte zum Abschluss seiner Rede alle Gäste dazu aufgerufen, sich in das Goldene Buch der Stadt Monheim am Rhein einzutragen. Den musikalischen Teil des Programms bestritt im Anschluss das Duett Renato Rozić und Martin Gjakonovski, mit Werken von Johann Sebastian Bach.

In der Fortsetzung der Europa-Woche wurde am 19. April die Veranstaltung „Kroatien mit allen Sinnen genießen" ausgerichtet, bei der, mittels kroatischer Gastronomie und der Musik von Branko Miculini, für den kroatischen Tourismus und die kroatische Kultur geworben wurde. Zum Abschluss der Woche am 23. April findet eine Podiumsdiskussion des Wirtschaftsforums Kroatien unter dem Motto „Ausbildung - ein guter Weg zur Integration" statt, in der Fragen der Integration von kroatischen Migranten in Deutschland und der Ausbildung von jungen Menschen in der Europäischen Union besprochen werden.

Berichte

Museum der zerbrochenen Beziehungen

Ein Museum in Zagreb zeigt, was von der Liebe übrig blieb.

Berichte

Lumbarda: Ein modernes Reiseziel mit antiken Wurzeln

Nur wenige Kilometer von der Stadt Korčula entfernt, am östlichen Ufer der gleichnamigen Insel, liegt das Dorf Lumbarda. Vor mehr als zweitausend Jahren war Lumbarda eine Gemeinde der griechischen Kolonie der Insel Vis.
Im Jahr 1877 entdeckten Archäologen in Lumbarda eine antike Steinschnitzerei, das als Lumbarda-Psephisma bekannt wurde.

Rezensionen

Miroslav Krležas Werk im lichte der Französischen Kritik

Bisher wurden sechs Werke Miroslav Krležas ins Französische übersetzt, und zwar: „Beisetzung in Theresienburg“ (Novellen, Edition de Minuit, in der Übersetzung von Antun Polanšćak mit einem Vorwort von Léon Pierre Quint, Paris 1956), „Die Rückkehr des Filip Latinovicz“ (Roman, herausgegeben von Calman, Lévy, in der Übersetzung von Mila Đorđević und Clara Malraux, Paris 1957), „Das Bankett von Blitwien“ (Roman, herausgegeben von Calman-Lévy, in der Übersetzung von Mauricette Beguitch, Paris 1964). „Ohne mich“ (Roman, Edition De Seuil, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1969), „Der kroatische Gott Mars“ (Novellen, herausgegeben von Calman-Lévy, übersetzt von Janine Matillon und Antun Polansćak, Paris 1971). „Die Balladen des Petrica Kerempuch“ (Edition Presse Orientales de France, übersetzt von Janine Matillon, Paris 1975).
Sie alle haben eine warme Aufnahme gefunden. Wir bringen hier einige Auszüge aus Rezensionen (Maurice Nadeau, Léon Pierre Quint, Claude Roy, Marcel Schneider und andere), die das Werk Krležas auf jeweils verschiedene Art und Weise beleuchten.
Maurice Nadeau widmet (u. d. T. „Ein großer jugoslavischer Schriftsteller“) im „France Observateur“ vom 20. Juni 1956 eine ganze Seite dem Erscheinen der Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“. Daraus einige charakteristische Passagen: Für viele wird die Novellensammlung „Beisetzung in Theresienburg“ zu einer wirklichen Offenbarung werden...

Der Text ist ursprünglich in der Literaturzeitschrift Most/The Bridge (Heft 3-4, 1979) erschienen.

Berichte

Das Bild der Deutschen in der neuen kroatischen Literatur

Modernisierer, Kollaborateure, Faschisten: Die Geschichte und die Wahrnehmung der Balkandeutschen ist vielfältig und bis heute mit Tabus belegt. In den letzten Jahren sind sie jedoch zum Thema der kroatischen Literatur geworden.

Von Martin Sander und Ksenija Cvetković-Sander / Deutschlandfunk kultur

Berichte

Was willst du in Senj, Thilo?

"Und du willst nach Senj, Thilo?“

Ja. Ich wollte trotz des touristischen Überangebot Kroatiens jene Stadt sehen, in die der von den Nazis verfolgte Kurt Held und seine Frau Lisa Tetzner 1940 kamen und Inspiration zum Verfassen der „Roten Zora“ erhielten.

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